Verdi weitet Warnstreiks am Dienstag massiv aus

Am zweiten Tag in Folge fahren in etlichen Großstädten von Nordrhein-Westfalen keine Busse und Bahnen. Hinzu kommen Warnstreiks bis hin zu den Kitas. Verdi geht von Zehntausenden Streikenden am Dienstag aus. Wie es weitergeht, sagt Gewerkschaftschef Werneke.
Beschäftigte nehmen an einem Warnstreik teil. © Stefan Sauer/dpa/ZB/Symbolbild

Mit mehr als 30.000 Streikenden auf drei Großkundgebungen in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Köln weitet Verdi den Umfang der Warnstreiks an diesem Dienstag massiv aus. Für die Bürgerinnen und Bürger werde es erhebliche Einschränkungen in ganz Nordrhein-Westfalen geben, hatte die Gewerkschaft bereits in der vergangenen Woche angekündigt. Für Dienstag seien vielerorts die Beschäftigten aus Bereichen wie der Verwaltungen, kommunalen Betrieben, Kitas, Jobcenter und Sparkassen zu Warnstreiks aufgerufen. In etlichen Nahverkehrsbetrieben ist das der zweite Streiktag in Folge.

Zur Kundgebung in Köln wird Verdi-Chef Frank Werneke erwartet, der sich wenige Tage vor der dritten und möglicherweise entscheidenden Tarifrunde äußern wird. Nach Angaben der Gewerkschaft beziehen sich die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen allein in Nordrhein-Westfalen auf 640.000 Angestellte. «Sie haben das Recht auf eine faire Gehaltserhöhung in diesen schwierigen Zeiten», erklärte Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt. Bei den Bürgerinnen und Bürgern werde um Verständnis für die Streikaktionen geworben.

Im bundesweiten Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes für Beschäftigte von Bund und Kommunen fordern Verdi sowie der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es trotz eines Arbeitgeberangebotes noch keine Annäherung zwischen den Tarifparteien gegeben. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 27. März.

Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben zu Wochenbeginn am Montagmorgen in vielen Städten im Rheinland und im Ruhrgebiet den öffentlichen Nahverkehr lahmgelegt. Einige Buslinien, die von Subunternehmern betrieben werden, sind nicht betroffen.

«Alle Busse und Bahnen der KVB stehen still», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi in Köln. «Streik läuft reibungslos», hieß es bei Verdi in Düsseldorf. Dort ist nach Angaben der Rheinbahn das gesamte Netz betroffen, also die Städte Düsseldorf und Meerbusch, der Kreis Mettmann und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Auch in Essen und Oberhausen seien die Warnstreiks planmäßig angelaufen, sagte eine Essener Verdi-Sprecherin.

Alle regionalen Verdi-Vertreter betonten, dass sie trotz der Auswirkungen bisher wenig aus der Bevölkerung kritisiert worden seien. «Keine wütenden Mails, wir haben das ja auch rechtzeitig, schon Ende vergangener Woche, angekündigt», sagte die Verdi-Geschäftsführerin für das westliche Ruhrgebiet, Henrike Eickholt. Schulbusse verkehrten nach Angaben der Ruhrbahn in Essen weiterhin.

© dpa
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