SPD legt Maßnahmenplan für bessere Grundschul-Bildung vor

Als Konsequenz aus den eklatanten Lese- und Rechenschwächen bei Grundschülern fordert die SPD-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag umfassende Maßnahmen schon vom Kita-Alter an. Dazu gehören etwa Pflichtuntersuchungen in Kitas zum Entwicklungsstand der Kinder, regelmäßige Lernstandarderhebungen in der Grundschule und eine bessere Sprachförderung. Der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Ott legte am Mittwoch ein entsprechendes Maßnahmenpapier der Opposition vor.
Grundschule
Sporttaschen und Schulranzen hängen an der Garderobe vor einem Klassenzimmer. © Christian Charisius/dpa/Symbolbild

Laut der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) erreichen in Deutschland ein Viertel der Kinder nicht das Mindestniveau beim Textverständnis. Zuvor hatte bereits der regelmäßige IQB-Bildungstrend gezeigt, dass Viertklässlern in den Kernkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen seit Jahren deutlich zurückgefallen sind. Es sei ein «gesellschaftspolitischer Skandal», der sich da auftut», sagte Ott, der mehrere Jahre schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion war. Der Schulausschuss des Landtags berät am Donnerstag auf Antrag der SPD in einer Sondersitzung über die schlechten Ergebnisse von Grundschülern.

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hatte als Gegenmaßnahme eine Lese-Offensive angekündigt. Nach den Sommerferien soll es pro Woche dreimal 20 Minuten verbindliche Lesezeit im Stundenplan geben. Im Schulausschuss will Feller am Donnerstag ein umfassenderes Konzept vorstellen.

Nach Ansicht der SPD müssen Kinder bereits im Alter von viereinhalb Jahren auf ihre motorische, sprachliche und soziale Entwicklung hin untersucht werden. Dafür sollten Ärzte des Gesundheitsamtes in die Kitas kommen. Kinder, die keine Kita besuchen, müssten in den Gesundheitsämtern der Kommunen untersucht werden. Im letzten Jahr vor der Schule sollen Kinder mit zusätzlichem Bedarf nach Ansicht der SPD weitere Förderung der Sprache und ihrer sozial-emotionalen Kompetenzen erhalten.

In der Grundschule soll es in jedem Jahr Lernstandarduntersuchungen geben, aus denen etwa kostenlose Nachhilfe abgeleitet werden soll. In der ersten und zweiten Klasse müssten zudem Befunde zu möglichen Lese-Rechtschreibschwächen und Rechenschwächen erstellt werden. Liege ein Befund vor, sollte die Kinder in der Schule von Lern- und Sprachtherapeuten betreut werden.

Außerdem fordert die SPD, dass bis Ende des Schuljahres 2023/24 alle offenen Leitungsstellen an Brennpunkt-Grundschulen besetzt werden. Die Schulleitungen sollten dafür eine höhere Zulage erhalten. Alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, sollten zudem eine kostenlose Verpflegung in Kitas und Schulen bekommen.

© dpa
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