Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das spätere Opfer an einem Maiabend 1987 in mehreren Gaststätten im Kölner Stadtteil Ehrenfeld unterwegs gewesen war und Bier getrunken hatte. In einer Kneipe habe der Mann dann den nun Angeklagten kennengelernt. Später hätten die beiden beschlossen, in die Wohnung des späteren Opfers zu gehen, um dort weiter Bier zu trinken.
Dort habe der Angeklagte dem 50-Jährigen dann mit «einem Pokal mehrfach wuchtig auf den Kopf» geschlagen, so die Vorwürfe. Anschließend soll er «mehrere hundert D-Mark» aus Portemonnaie und Bettkasten entwendet haben. Das Opfer habe er gleichwohl mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen «seinem Schicksal überlassen» - obwohl ihm bewusst gewesen sei, dass der Mann sterben könnte.
Der 50-Jährige wurde am nächsten Morgen mit schweren Kopfverletzungen in seiner Wohnung gefunden. Mit einer Not-Operation konnte sein Leben gerettet werden. 2013 starb der Mann.
Der Fall hatte lange als «Cold Case» gegolten - also als Fall, bei dem der Durchbruch nicht recht gelingen wollte. Im vergangenen Oktober hatten Polizei und Staatsanwaltschaft dann aber von einer Festnahme berichtet. Damals hieß es, dass entsprechende DNA bei einer neueren Untersuchung an der mutmaßlichen Tatwaffe festgestellt worden sei.
In Köln gibt es eine spezielle «Cold Cases»-Ermittlungsgruppe der Polizei. Sie untersucht systematisch ungeklärte Tötungsdelikte aus den Jahren 1970 bis 2015.