Die Zahlen «decken sich mit unseren bisherigen Erfahrungen und sie sprechen eine klare Sprache. In mehr als Dreiviertel der Fälle reicht es, den Tasereinsatz nur anzudrohen, um eine Lage unter Kontrolle zu bringen», sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Im vergangenen Oktober war es zum ersten Todesfall im Zusammenhang mit einem Taser-Einsatz in Nordrhein-Westfalen gekommen. Ein 44-Jähriger starb in Dortmund, nachdem er zwei Stromstöße erhalten hatte.
Der 137 Kilogramm schwere und 1,99 Meter große Mann hatte zuvor einen Polizisten mit Schlägen gegen den Kopf verletzt und dann versucht, mit einem Streifenwagen zu türmen. Wie sich bei der Obduktion herausstellte, war der Mann schwer herzkrank und erheblich alkoholisiert. Ob sein Tod tatsächlich auf die Elektroschocks zurückzuführen ist, konnte die Obduktion nicht klären.
Die Elektroschock-Pistolen sind knallgelb und schon von weitem zu erkennen. Die Polizisten können zunächst einen kleinen Lichtbogen auslösen, der die Kraft des Tasers demonstriert. Im Ernstfall schießt man mit dem Gerät zwei Elektroden an Drähten auf den Angreifer, der durch Stromimpulse außer Gefecht gesetzt wird.
Die Taser sind politisch umstritten - auch zwischen den Regierungsfraktionen von CDU und Grünen in NRW. Bei den Koalitionsverhandlungen nach der Landtagswahl Mitte Mai einigte sich die schwarz-grüne Koalition darauf, die bereits bestellten Geräte an weitere Polizei-Dienststellen zu verteilen, bis 2024 weiter zu testen und mit einer Bodycam zu koppeln. Die NRW-Polizei ist noch nicht flächendeckend mit Tasern ausgestattet.