Bei vielen der knapp 40 Veranstaltungen des einwöchigen Philosophiefestivals stehen gesellschaftspolitische Fragen im Vordergrund. Unter anderem werden Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck in Köln erwartet.
«Heute besteht das Problem nicht darin, die Wahrheit zu sagen», sagte Žižek mit Blick auf Krisen wie den Klimawandel. «Das Problem ist, sie auf eine mobilisierende, effiziente Weise zu sagen.» Der Marxianer sparte auch nicht Kritik an aktueller linker Politik. Identitätspolitik - linke wie rechte - lehnt er ab. «Was wir heute dringend brauchen, sind neue positive globale Projekte», sagte Žižek vor einem überwiegend jungen Kölner Publikum. Die sogenannte Cancel Culture sei kein solches Projekt.
Mit dem US-Philosophen Michael J. Sandel, der am Mittwoch mit Gert Scobel über das «Unbehagen in der Demokratie» spricht, kommt ein Denker nach Köln, dessen Bücher von Bundeskanzler Scholz aufmerksam gelesen werden. Scholz selbst spricht am kommenden Montag mit dem Philosophen Axel Honneth über «Arbeit und Demokratie». Um das Thema Klimazerstörung geht es am Freitag beim Gespräch zwischen dem studierten Philosoph Habeck (Grüne) und Peter Sloterdijk - der wirft der Menschheit angesichts ihres Umgangs mit Feuer, Kohle und Öl globale Brandstiftung vor. «Wo geht’s hier nach links?» fragen sich am kommenden Dienstag Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Philosophin Svenja Flaßpöhler.