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Personelle Konsequenzen nach IT-Pannen beim Schulinstitut

Das Abitur-Debakel und gravierende Daten-Lecks beim Landesschulinstitut Qualis haben erste personelle Konsequenzen. Institutsdirektor Rüdiger Käuser habe darum gebeten, von seinen Aufgaben entbunden zu werden, teilte das nordrhein-westfälische Schulministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Dem Wunsch werde entsprochen. Die Opposition kritisierte, hier solle einem «Sündenbock» die alleinige Schuld zugeschoben werden.
Abiturprüfungen
Abiturprüfungen laufen im Klassenzimmer eines Gymnasiums. © Sina Schuldt/dpa/Symbolbild

Wegen einer IT-Panne beim Herunterladen der Prüfungsaufgaben hatte das Schulministerium im April den Start der Abitur-Klausuren in sechs Prüfungsfächern um zwei Tage verschieben müssen. Betroffen waren rund 30.000 der landesweit 72.000 Abiturientinnen und Abiturienten.

Darüber hinaus waren gravierende Datenlecks im IT-System des Schulinstituts aufgedeckt worden. Mindestens 16.557 Datensätze waren vom Qualis-Server ausgelesen worden, vor allem Vor- und Zunamen von Lehrkräften und Qualis-Mitarbeitern. Außerdem waren weitere Schwachstellen in den Web-Anwendungen entdeckt worden.

Die FDP-Opposition hatte Schulministerin Dorothee Feller aufgefordert, «die volle Verantwortung für die IT-Probleme in ihrem Arbeitsbereich» zu übernehmen. Die CDU-Politikerin hatte Kommunikationsprobleme eingeräumt, sich für die Panne entschuldigt und im vergangenen Monat mehrere Neuerungen vorgestellt, die künftig einen reibungslosen Ablauf sicherstellen sollen.

Am Mittwoch hob Feller hervor, der Qualis-Direktor habe seinen Dienst «mitten in der Pandemie angetreten und damit in einer schwierigen Zeit Verantwortung übernommen». Die vakante Stelle werde nun schnellstmöglich ausgeschrieben. Bis zu einer Nachbesetzung werde sie kommissarisch geleitet.

Der Oppositionsführer im NRW-Landtag, Jochen Ott, sieht in dieser Personalie einen «neuen Höhepunkt im Verwaltungsversagen» der Schulministerin. «Offenbar ist sie in keiner Weise bereit, selbst Verantwortung zu übernehmen», sagte Ott der Deutschen Presse-Agentur. Von Anfang an sei der Qualis-Leiter «ins Schaufenster gestellt» worden, kritisierte der SPD-Politiker. Nun sei «der Druck von oben» für ihn anscheinend zu groß geworden. «Das spricht leider Bände über die nicht vorhandene Fehlerkultur in dem von Frau Feller geführten Ministerium.»

Ähnlich äußerte sich FDP-Schulpolitikerin Franziska Müller-Rech: «Im Schulministerium können Führungskräfte nicht auf die Unterstützung ihrer Chefin setzen, sondern müssen immer um ihren Job zittern, wenn mal was schief läuft - so kann man nicht mit den eigenen Leuten umgehen.»

Feller hatte im April im Schulausschuss des Landtags gesagt, sie gehe davon aus, dass es die Schwachstellen bei Qualis auch schon vor ihrer Amtszeit gegeben habe - ebenso wie andere in dem Ressort, das sie im Juni 2022 von ihrer Amtsvorgängerin Yvonne Gebauer (FDP) übernommen hatte. «Ich muss da einmal echt deutlich werden: Ich kann nicht alle Baustellen gleichzeitig beheben», hatte Feller sich verteidigt.

© dpa
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