Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Neuer Bayer-Chef: Start mit Milliardenverlust

Sinkende Nachfrage und ein Preisverfall beim Unkrautvernichter Glyphosat zwingen den Pharma- und Pflanzenschutzkonzern zu hohen Wertberichtigungen und einer Gewinnwarnung. An der Börse sorgt das für Turbulenzen.
Bayer
Das Bayer-Logo am Flughafen Köln/Bonn. © Oliver Berg/dpa

Schwieriger Start für den erst seit Juni amtierenden Bayer-Chef Bill Anderson: Bei der Vorstellung seiner ersten Quartalsbilanz Anfang August wird der Firmenlenker einen Milliardenverlust präsentieren müssen. Der Preisverfall beim Unkrautvernichter Glyphosat sowie eine schwächere Nachfrage nach dem Mittel machen eine Firmenwert-Abschreibung in Milliardenhöhe notwendig, wie der Dax-Konzern am Montagabend in Leverkusen mitteilte. Gleichzeitig senkte der Konzern seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr.

An der Börse sorgt die Bayer-Mitteilung für Turbulenzen. Die Aktie des Pflanzenschutz- und Pharmakonzerns verlor anfangs spürbar. Doch erholte sich der Aktienkurs am Dienstagvormittag wieder und lag mittags sogar deutlich über dem Vortagsniveau.

Insgesamt plant der Konzern eine Abschreibung auf sein Glyphosat-Geschäft in Höhe von 2,5 Milliarden Euro. Es ist nicht die erste Milliarden-Wertberichtigung, die Bayer im Zusammenhang mit der mehr als 60 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto im Jahr 2018 vornehmen muss. Den vor allem wegen der teuren US-Rechtsstreitigkeiten rund um angebliche Krebsrisiken durch Glyphosat sowie Spätfolgen der seit Jahrzehnten verbotenen Chemikalie PCB oft kritisierten Deal hatte Andersons Vorgänger Werner Baumann durchgesetzt.

Das Geschäft mit Glyphosat läuft aktuell eher schlecht. Nach einem Nachfrageboom im Jahr 2022 sind Verkaufsmengen und Preise wieder deutlich gesunken. Der Konzern senkte deshalb am Montagabend seine Umsatz und Gewinnerwartungen. Bayer rechnet nun für 2023 nur noch mit einem um Wechselkursveränderungen bereinigten Umsatz von 48,5 Milliarden bis 49,5 Milliarden Euro, statt mit 51 Milliarden bis 52 Milliarden. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde währungsbereinigt voraussichtlich nur bei 11,3 Milliarden bis 11,8 Milliarden Euro liegen, nicht wie bislang prognostiziert zwischen 12,5 Milliarden bis 13 Milliarden Euro.

Den vollständigen Zwischenbericht für das zweite Quartal will Bayer am 8. August veröffentlichen. Auf Basis der ebenfalls am Montagabend vorgelegten vorläufigen Zahlen geht Bayer von einem Umsatz von etwa 11 Milliarden Euro sowie einem operativen Gewinn von rund 2,5 Milliarden Euro aus. Das wären 14 Prozent beziehungsweise etwa 25 Prozent weniger als vor einem Jahr.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
TV-Spendengala «Ein Herz für Kinder»
Tv & kino
Spendengala: Den stärksten Moment schafft eine 102-Jährige
Sandra Hüller und Justine Triet
Tv & kino
«Anatomie eines Falls» räumt beim Europäischen Filmpreis ab
«Die Saat»
Tv & kino
Ferch vor Kerner und Gottschalk
Künstliche Intelligenz
Internet news & surftipps
Künstliche Intelligenz soll in EU stärker geregelt werden
Meta
Internet news & surftipps
Meta deutet EU-Start von Threads am 14. Dezember an
WhatsApp-Kanäle erstellen, entfernen & Co.: So funktionieren die Channels
Handy ratgeber & tests
WhatsApp-Kanäle erstellen, entfernen & Co.: So funktionieren die Channels
Klatsche
Fußball news
1:5-Klatsche setzt FC Bayern vor Weihnachten unter Druck
Eine schwangere Frau
Gesundheit
RSV-Schutz: Diese neuen Möglichkeiten zur Impfung gibt es