Neue Anlage für grünen Stahl: IG Metall will schnelle Zusage

Thyssenkrupp will in Duisburg in die Herstellung von grünem Stahl einsteigen. Doch die Genehmigung aus Brüssel für Fördergelder steht weiter aus. Die IG Metall plant eine Demo am 14. Juni. Eingeladen ist auch Wirtschaftsminister Habeck.
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Das Logo der IG Metall. © Daniel Karmann/dpa

Die IG Metall dringt weiter auf eine schnelle Förderzusage für den Bau einer klimaschonenderen Anlage zur Stahlerzeugung bei Thyssenkrupp in Duisburg. «Seit Monaten warten wir auf den finalen Förderbescheid der Bundesregierung», sagte der Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende der Thyssenkrupp Steel Europe, Tekin Nasikkol, am Dienstag laut Mitteilung der Gewerkschaft. Über 27.000 Kolleginnen und Kollegen seien verunsichert. «Der Einstieg in die grüne Stahlproduktion darf nicht an bürokratischen Mühlen zwischen Berlin und Brüssel scheitern.»

Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp will die neue wasserstofffähige Großanlage zur Eisenherstellung Ende 2026 in Betrieb nehmen. Zunächst soll die sogenannte Direktreduktionsanlage (DR-Anlage) mit Erdgas betrieben werden, ab Ende 2027 dann auch mit zunehmend mehr Wasserstoff. Das Projekt zur Herstellung von grünem Stahl kostet deutlich über zwei Milliarden Euro.

Land und Bund wollen das Projekt mit insgesamt rund zwei Milliarden Euro fördern. Die behilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission steht aber noch aus. Mitte Mai hatten hochrangige Arbeitnehmervertreter von Thyssenkrupp einen offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geschrieben und auf die Bewilligung der zugesagten Fördersumme gedrungen.

Die IG Metall will nun am 14. Juni um 11.55 Uhr vor der Hauptverwaltung der Stahlsparte in Duisburg einen Aktionstag mit Tausenden Beschäftigten veranstalten. Auch Habeck ist eingeladen. «Ich erwarte, dass Minister Habeck mit einem positiven Bescheid an unserem Stahl-Aktionstag teilnimmt», so Nasikkol.

Am Montag hatten Habeck und seine nordrhein-westfälische Amtskollegin Mona Neubaur (Grüne) den Standort besucht und mit Vorstand sowie Arbeitnehmervertretern gesprochen. «Wir stehen zu unseren Förderzusagen und werden im Austausch mit der Europäischen Kommission alles daransetzen, dass diese Hilfen möglich werden», hatte Habeck anschließend gesagt.

«Wir erkennen den Willen des Ministers, uns zu unterstützen», sagte IG Metall-Vorstand Jürgen Kerner, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Thyssenkrupp AG ist. Allerdings gehöre es auch zur Stellenbeschreibung eines Bundesministers, die Förderzusage aus Brüssel sicherzustellen. «Die Zeit drängt. Auf dem Spiel stehen Tausende gute, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze.»

© dpa
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