Insgesamt hätten die Polizeibeamten mehr als 30 Schüsse auf das Auto des 19-Jährigen abgegeben, sagte die Staatsanwältin weiter. Laut einer Mitteilung von Mittwochnachmittag schossen sechs der 13 eingesetzten Beamten, fünf Schüsse trafen den 19-Jährigen. Bereits am Wochenende hatte die Bielefelder Polizei demnach eine Mordkommission zur Klärung der Hintergründe und des genauen Ablaufs eingerichtet. Vor Ort seien umfangreiche Spuren gesichert worden. Nach ersten Erkenntnissen sei der Einsatz nicht von Bodycams der Polizisten aufgezeichnet worden, wie die Staatsanwältin am Mittwoch bestätigte. Diese seien nicht eingeschaltet gewesen.

Der 19-Jährige, der den Angaben zufolge keinen Führerschein hat, war am Samstag vor einer Polizeikontrolle davongerast. Streifenwagen verfolgten sein Auto bis in eine Sackgasse in einem Wohngebiet. Dort stiegen die Beamten aus. Der Fahrer habe seinen Wagen jedoch gewendet und sei mit hoher Geschwindigkeit auf die Beamten zugefahren, wie die Behörden mitgeteilt hatten. Daraufhin hätten die Polizisten mit ihren Dienstwaffen auf den Wagen geschossen und den jungen Mann getroffen. Ein Polizist sei bei dem Einsatz leicht verletzt worden, teilten die Behörden weiter mit. Sechs weitere hätten einen Schock erlitten.