Das Vertrauen vieler Katholiken in Köln in Erzbischof Woelki ist seit langem erschüttert. Dem Kirchenmann werden unter anderem Fehler bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals angelastet, er reichte bei Franziskus bereits ein Rücktrittsgesuch ein. Darüber hat der Papst aber seit mehr als einem Jahr nicht entschieden und wurde dafür jüngst unter anderem von Georg Bätzing, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, deutlich kritisiert.
Wüst sagte: «Vertrauen ist das wichtigste Fundament, auf dem die Kirche ruht und Gutes tun kann.» Die Fälle des sexuellen Missbrauchs und der Umgang damit hätten für Kritik gesorgt; auch darüber habe er mit Franziskus gesprochen. «Ich hatte den Eindruck, dass ihn das Schicksal der Opfer auch sehr bewegt», berichtete der Politiker. Generell habe er den Eindruck gehabt, dass der Papst über die Kirche in Deutschland - die derzeit wegen des Reformprozesses Synodaler Weg im Vatikan kritisch gesehen wird - «sehr gut Bescheid» wisse.
Wüst bezeichnete den Pontifex als «beeindruckende Persönlichkeit» und berichtete von einer «Warmherzigkeit, die man menschlich spürt, wenn man bei ihm sein darf». Er lobte den Einsatz des Papsts für die Schwachen und Armen.