Nach Foto-Preis: Aktivist muss wegen Blockade vor Gericht

Ein Klimaaktivist kniet vor einem riesigen Bagger bei Lützerath: Ein Foto der eindrucksvollen Szene wurde ausgezeichnet - jetzt ist sie ein Fall für die Justiz. Der Aktivist ist wegen der Aktion angeklagt worden.
RWE Mitarbeiter stehen in Lützerath am Rande des Braunkohletagebaus vor einem Bagger. © Oliver Berg/dpa/Archivbild

Ein Klimaaktivist muss wegen einer auf dem «NRW-Pressefoto des Jahres» dokumentierten symbolischen Bagger-Blockade vor Gericht. Ein Sprecher bestätigte auf dpa-Anfrage, dass der Mann auf dem preisgekrönten Foto wegen Hausfriedensbruchs angeklagt wurde. Der Aktivist hatte sich mit ausgebreiteten Armen vor einen riesigen Braunkohlebagger gekniet und war daraufhin von RWE angezeigt worden.

Der Klimaaktivist Winfried Bernhard sagte der dpa, dass er sich bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht Erkelenz selbst verteidigen wolle. Er habe auch mehrere Zeugen benannt. Eben deshalb will das Gericht den eigentlich für kommenden Montag (13. März) angesetzten Termin nun verschieben, so ein Sprecher. Laut Gericht wird Bernhard vorgeworfen, im März vergangenen Jahres an die abgesperrte Tagebaukante bei Lützerath gegangen zu sein.

Der Aktivist begründet seine Aktion damit, dass der Bagger sich damals unerlaubt nahe an Lützerath bewegt habe. Damals gab es dort noch den Hof eines Bauern, der als Letzter dort ausharrte. Eine wegen einer Pressekonferenz von Aktivisten anwesende Fotografin hatte zufällig dokumentiert, wie Bernhard sich vor den Bagger kniete. Ihr Bild mit dem Titel «Unbeirrbar» war später vom Landtag als Pressefoto des Jahres gekürt worden.

Klimaaktivist Bernhard hatte im Januar für Aufsehen gesorgt, weil er das im Landtag ausgestellte Foto aus Protest gegen die Räumung Lützeraths mit Kartoffelbrei beschmiert hatte. Nach einer Anzeige wegen des Verdachts der Sachbeschädigung laufen in diesem Fall noch die Ermittlungen.

© dpa
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