A45-Brückensperrung: Mail-Verkehr nicht auffindbar

Seit mehr als einem Jahr ist die Rahmede-Talbrücke der «Sauerlandinie» A45 gesperrt. Bis der Verkehr über einen Neubau fließt, dürfte es dauern. Wer trägt dafür die Verantwortung? Nun gibt es Wirbel um verschwundene Mails.
Bauarbeiten an der A45-Talbrücke Rahmede. © Dieter Menne/dpa/Archivbild

Nach der folgenschweren Sperrung der maroden Rahmede-Talbrücke der Autobahn 45 sind Mails der Landesregierung in der Sache nicht mehr auffindbar. Die Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag fordert seit längerem Aufklärung und will vor allem wissen, wann der geplante Neubau der gesperrten Brücke verschoben wurde. «Im Hinblick auf den zwischenzeitlichen Zeitablauf und personeller Wechsel innerhalb der federführenden Arbeitseinheit kann der Verbleib des von Ihnen angesprochenen E-Mail-Verkehrs nicht mehr nachvollzogen werden», sagte eine Sprecherin der NRW-Staatskanzlei am Sonntag. Recherchen des Nachrichtenportals t-online hatten die Lücke im Schriftwechsel aufgedeckt - danach sollen die Mails bei Absender und Empfänger gelöscht worden sein.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) war zuvor NRW-Verkehrsminister - er hatte den Vorwurf zurückgewiesen, Einfluss auf die Entscheidungen genommen zu habe. Diese seien auf der Fachebene getroffen worden.

Der amtierende Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte dem Verkehrsausschuss des Landtags am vergangenen Mittwoch mitgeteilt, dass das Ministerium am 15. Mai 2020 die Information erhielt, dass sich der Baubeginn auf mindestens 2026 verzögern werde, weil entgegen bisheriger Annahme ein Planfeststellungsverfahren für den Neubau erforderlich sei. Für eine abschließende Beurteilung der Abläufe, so der Bericht, wären die Projektakten erforderlich, die aber der Autobahngesellschaft des Bundes übergeben wurden.

Mängel an der vor mehr als einem Jahr wegen Baufälligkeit gesperrten Brücke waren schon länger bekannt. 2012 wurde eine Sanierung beschlossen, die 2014 zugunsten eines Neubaus wieder verworfen wurde.

Dieses Vorhaben wurde zeitlich nach hinten geschoben. Als sich schließlich die Mängel an der Brücke als schwerwiegender entpuppten, musste diese und mit ihr die «Sauerland-Linie» gesperrt werden, ohne dass ein Neubau bereitstand.

Die marode Autobahnbrücke Rahmede zählt zur wichtigen Nord-Süd-Achse Frankfurt-Dortmund. Täglich quälen sich nun rund 20.000 Fahrzeuge, davon rund 6000 Lastwagen, über Umleitungsstrecken durch Lüdenscheid.

Anwohner, Pendler und Unternehmen klagen über die erheblichen Belastungen. Die Region ist stark getroffen durch Lärm, Abgase und Dauerstau infolge eines massiven Umleitungsverkehrs.

© dpa
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