Tödliche Familien-Rache: Mordprozess gegen 31-Jährigen

Ein 31-Jähriger steht seit Mittwoch wegen gemeinschaftlichen Mordes vor dem Kölner Landgericht. Der Angeklagte soll im März zusammen mit weiteren Mitgliedern seiner Großfamilie einen 37-Jährigen in Köln getötet haben. Unter anderem sollen ihn die Beschuldigten mit einem Hammer geschlagen und mit einem Messer auf ihn eingestochen haben. Das Opfer starb laut Anklage einige Tage nach der Tat an seinen Verletzungen in einem Krankenhaus. Der Angeklagte erklärte über seine Verteidiger, sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern zu wollen.
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

Hintergrund der Tat soll ein Video des Bruders des späteren Opfers gewesen sein, in dem dieser die Familie des Angeklagten bedroht und beleidigt haben soll. Für diesen Affront soll das Oberhaupt der Familie eine «angemessene Reaktion» gefordert haben, wie es in der Anklage hieß. Da der Urheber des Videos für die Täter nicht greifbar gewesen sei, soll die Gruppe am helllichten Tag dessen Bruder aufgelauert haben.

Die Tat war von einer Überwachungskamera eines direkt am Tatort gelegenen Cafés aufgezeichnet worden. Die Aufnahme wurde beim Prozessauftakt im Saal abgespielt. Auf dem Video war zu sehen, wie eine Gruppe Männer auf einer Straße auf das spätere Opfer wartete. Als der 37-Jährige mit dem Auto vorbeikam, umringte die Gruppe das Fahrzeug und schlug wild darauf ein. Als es dem Mann dennoch gelang, das Auto zu verlassen, wurde er sogleich von den Tätern umringt, fixiert sowie geschlagen und getreten. Dann floh die Gruppe und ließ das regungslos am Boden liegende Opfer zurück.

Insgesamt gebe es in dem Fall 30 Beschuldigte, nach denen auch mit internationalem Haftbefehl gesucht werde, wie ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mitteilte. Zwei Beschuldigte säßen derzeit in Untersuchungshaft, eine Anklageerhebung gegen sie stehe kurz bevor. Für den Prozess gegen den 31-jährigen Bosnier sind acht weitere Verhandlungstage bis zum 22. Dezember terminiert.

© dpa
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