Laut Gericht war in diesem Fall bei einer Verurteilung kein so hohes Strafmaß zu erwarten, dass noch von einer erhöhten Fluchtgefahr auszugehen ist. Daher wäre eine weitere U-Haft «unverhältnismäßig», wie Hilland erläuterte. Einen Einfluss auf die Fortführung des wegen der Sicherheitsauflagen nach Düsseldorf verlegten Prozesses gegen insgesamt 14 Angeklagte hat dies demnach nicht. Der 58-Jährige ist weiter dringend verdächtig, mit Drogen gehandelt zu haben. «Bild.de» hatte am Sonntagabend über die Aufhebung des Haftbefehls berichtet.
Darüber hinaus sagte Hilland der dpa, dass bei einem weiteren Angeklagten am vergangenen Donnerstag der Beschluss ergangen sei, den Haftbefehl gegen Auflagen und die Zahlung einer Kaution von 150.000 Euro außer Vollzug zu setzen. Am Montag sei die Kaution gezahlt worden. Somit sei der Mann ebenfalls auf freiem Fuß.
Der Mafia-Prozess des Duisburger Landgerichts ist ein Mammutverfahren, das sich gegen insgesamt 14 Angeklagte richtet. Ihnen wir unter anderem der Handel mit mehr als 600 Kilogramm Heroin vorgeworfen. Der erste Prozesstag fand bereits am 12. Oktober 2020 statt. Vorerst sind weitere Termine bis August 2023 anberaumt.