An ausgewählten Wochentagen werde sogar die Bar des «Creamcheese» wiederbetrieben, sagte eine Sprecherin. Die Kneipe war 1967 unweit der Kunstakademie eröffnet worden und entwickelte sich mit Konzerten, Performances - etwa von Joseph Beuys - und Ausstellungen zum Hotspot für die Kunst- und Musikszene.
Die Idee zu der Bar kam dem Künstler Günther Uecker nach einem New-York-Aufenthalt, wo er Andy Warhol und dessen Club «The Dom» besuchte. Im «Creamcheese» traten unter anderem Frank Zappa und Kraftwerk auf. Zero-Künstler Heinz Mack entwarf die Theke. Hinter der Theke arbeiteten Künstler wie Imi Knoebel, Blinky Palermo oder Katharina Sieverding.
Nach der Schließung erwarb der Kunstpalast 1978 die künstlerische Innenausstattung, deren Barbereich mit Originalbestandteilen nun rekonstruiert wurde.
Der 93-jährige Uecker war eigens zur Präsentation des «Creamcheese» am Donnerstag in den Kunstpalast gekommen und erzählte von den aufregenden Nächten, die er in der Kultbar verbracht hatte. «Damals wurden diese Künstler nicht so häufig gezeigt, die hier aktiv mitgearbeitet haben», sagte er. «Das war so eine Zelle von Exhibition und Entnacktung.» Die Bar im Museum sei zwar nicht genau so wie früher - dazu fehlten die Gerüche, sagte Uecker. «Aber ich bin glücklich, dass man das als Zeugnis dieser Zeit doch hier in Düsseldorf wieder rekonstruiert hat.»