Die Leitentscheidung betrifft vor allem den Tagebau Garzweiler. Unter anderem wird darin der Erhalt von fünf Dörfern am Rand des riesigen Abbaufeldes festgeschrieben. Der Zweckverband Landfolge Garzweiler wird von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz getragen. Alle sind Anrainer des Tagebaus. Die vorherige Leitentscheidung stammte von 2021 und sah noch den Kohleausstieg im Jahr 2038 vor.
Eine Initiative aus den geretteten Dörfern erklärte, nach Jahren des Widerstandes wollten die Bewohner den Blick nach vorne richten und sich für die Wiederbelebung ihrer Orte einsetzen. In Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath leben nur noch wenige Menschen. Die meisten sind weggezogen und haben ihre Häuser in den Orten, die ursprünglich abgebaggert werden sollten, verkauft. Die Dörfergemeinschaft KulturEnergie zitierte eine Anwohnerin, dass die Dörfer «zum Vorbild für ein modernes, ökologisches und solidarisches Landleben werden können».
Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Kathrin Henneberger, verlangte, das in der Leitentscheidung festgehaltene Vorkaufsrecht für ehemalige Anwohnende sollte schnell umgesetzt werden. Außerdem müssten Gebäude und Flächen zur Verfügung gestellt werden, damit neue Infrastruktur für die Dorfgemeinschaften geschaffen werden könne.