An der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib im Kölner Stadtteil Ehrenfeld soll am Freitag erstmals über Lautsprecher zum Gebet gerufen werden. Möglich wird das durch ein vorläufig auf zwei Jahre befristetes Pilotprojekt, das die Stadt Köln im vergangenen Jahr angekündigt hatte. Moscheegemeinden sollen dabei auf Antrag und unter Auflagen künftig ihre Gläubigen zum Gebet rufen dürfen. Die Stadt verwies auf die im Grundgesetz verbriefte Freiheit der Religionsausübung.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Der Berliner Islamismus-Experte Ahmad Mansour etwa bezeichnete den Muezzinruf als «Machtdemonstration des politischen Islam». Er erinnerte dabei daran, dass die Ditib der verlängerte Arm der türkischen Religionsbehörde in Ankara sei und Präsident Recep Tayyip Erdogan die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld 2018 persönlich eröffnet habe.