Kerzen gegen Kriegs-Angst: Lichter-Boom geht weiter

In politisch oder wirtschaftlich schwierigen Zeiten greifen Menschen verstärkt nach Kerzen. Das war 2020 nach dem Corona-Ausbruch und auch 2021 so. 2022 setzt sich der Trend offensichtlich fort.
Weihnachtlich dekoriert Kerzen stehen bei Engels Kerzen im Verkaufsraum. © Oliver Berg/dpa/Archivbild

In den Krisenzeiten von Corona und Ukraine-Krieg haben Kerzenhersteller in Nordrhein-Westfalen wie auch bundesweit 2022 deutlich mehr Kerzen verkauft als üblich. 2020 habe der Jahresverbrauch deutschlandweit bei 181.000 Tonnen gelegen, 2021 sei er ungewöhnlich stark auf 201.000 Tonnen gestiegen, sagte der technische Direktor des Branchenverbandes European Candle Manufacturers Association (ECMA), Stefan Thomann.

2022 habe es dann keinen Rückgang auf Durchschnittswerte gegeben, sondern die Konzernabsätze in Deutschland seien vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges auf dem Niveau des «Ausnahmejahres 2021» geblieben. Die ECMA vertritt rund 50 Hersteller der Branche in Europa. Genaue Zahlen zu 2022 liegen dem Verband noch nicht vor.

«Wenn es den Leuten schlecht geht, greifen sie zu Kerzen. Das ist in allen Krisen so», sagte Thomann. So verzeichnete der nordrhein-westfälische Kerzenhersteller Engels aus Kempen am Niederrhein von Januar bis Oktober 2022 noch einmal ein Wachstum von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte.

Engels ist mit einem Jahresumsatz im «oberen einstelligen Millionenbereich» drittgrößter Hersteller in NRW und sieht sich unter den sieben größten Herstellern bundesweit. Für die drei Jahre 2020 bis 2022 bezifferte Engels das Umsatzwachstum auf etwa 30 Prozent. Laut Statistischem Landesamt IT.NRW wuchs der Produktionswert von Kerzen im Bundesland 2021 im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Viertel auf 50,5 Millionen Euro.

Den seit 20 Jahren mit Abstand höchsten Produktionswert im Bundesland hatten die Statistiker im Jahr 2009 mit rund 88 Millionen Euro verzeichnet - das war nach der Pleite der US-Bank Lehmann vom Herbst 2008 und den daraus folgenden weltweiten Wirtschaftsturbulenzen.

© dpa
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