NRW sagt Erdbeben-Opfern weitere Unterstützung zu

Gut einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und in der Türkei hat Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) den Betroffenen weitere Hilfe zugesagt. «Wir stehen an Eurer Seite. Wir sind da und wir helfen, wo immer wir können», sagte er am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag anlässlich eines Gedenkens an die Opfer.
Der nordrhein-westfälische Landtag debattiert im Plenum. © Federico Gambarini/dpa/Archivbild

Wüst zählte Beispiele einer «ganz unbeschreiblichen Welle der Hilfsbereitschaft» aus NRW aus. Viele Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, aber auch unorganisierte Helfer hätten sich auf den Weg gemacht, um vor Ort für die Menschen da zu sein. «All das steht für das Beste in unserem Land: für Solidarität und Mitmenschlichkeit», sagte er.

Mit den Stimmen aller fünf Fraktionen beschloss der Landtag einen Antrag mit der Selbstverpflichtung, die Hilfen aus NRW aufrecht zu erhalten. «Nordrhein-Westfalen ist bereit, seinen Beitrag zur weiteren Versorgung der Menschen und zum Wiederaufbau zu leisten», heißt es dort. Dazu müssten die Hilfen bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. «Die Region wird absehbar auch noch in den nächsten Monaten und Jahren auf Unterstützung angewiesen sein», stellte der Landtag fest.

Das Landesparlament beauftragte die Landesregierung, weitere Hilfsmöglichkeiten zu prüfen: humanitäre und medizinische Leistungen, Kooperation beim Wiederaufbau und im Katastrophenschutz, Beschleunigung von Visa-Verfahren sowie Unterstützung der Kommunen bei langfristigen Partnerschaften mit den betroffenen Regionen.

Landtagspräsident André Kuper (CDU) sagte, das Erdbeben-Unglück im türkisch-syrischen Grenzgebiet betreffe auch NRW besonders: «Viele unserer Landsleute haben Familie und Freunde dort und trauern um ihre Angehörigen.» Er dankte, ebenso wie der Ministerpräsident, allen Helferinnen und Helfern aus NRW. «Mit ihrer professionellen Arbeit sind unsere Hilfsorganisationen auch Botschafterinnen und Botschafter unseres Bundeslands», sagte Kuper.

Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz (Grüne) forderte unbürokratische Visa-Erleichterungen, damit Angehörige aus den Erdbebenregionen vorübergehend nach Deutschland geholt werden können. «Der Verwandtschaftsgrad und die Frage, ob jemand von der türkischen oder syrischen Seite der Grenze kommt, dürfen angebotene Hilfe nicht länger blockieren», sagte die in der Türkei geborene Grüne.

Repräsentanten der Türkei, der syrisch-orthodoxen Erzdiözese in Deutschland sowie mehrerer Hilfsorganisationen waren im Landtag zu Gast. Der Landtag gedachte der Opfer in einer Schweigeminute. Das Parlament unterstützt den Spendenaufruf des Aktionsbündnisses «Deutschland hilft».

Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Insgesamt wurden bisher mehr als 50.000 Todesopfer gemeldet.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Formel 1
Unschlagbarer Verstappen baut Führung mit Monaco-Sieg aus
Tv & kino
Goldene Palme in Cannes für Justine Triet
Musik news
Protest gegen Konzert von Roger Waters
Internet news & surftipps
EU-Kommissar: Twitter verlässt Kodex gegen Desinformation
Tv & kino
Models übermitteln in Cannes politische Botschaften
Internet news & surftipps
Bayerischer Lehrerverband: KI macht Noten überflüssig
Das beste netz deutschlands
Glasfaser vs. Kabel: Was passt zu Dir?
Familie
Froschschenkel: Traditionsgericht mit Umweltproblem