Wegen der Pandemie habe es in den vergangenen Jahren Verkaufs- und Versammlungsverbote gegeben, erklärte Dedy. Ziel sei es gewesen, die Ansteckungsgefahr in Hochphasen der Pandemie einzudämmen. Außerdem sollten so Notfälle durch unsachgemäßes Abbrennen von Feuerwerk vermieden werden, um die Krankenhäuser über Corona hinaus nicht zusätzlich zu belasten. «Aktuell rechnen wir nicht damit, dass es im Dezember erneut zu Einschränkungen beim Verkauf und dem Zünden von Feuerwerk kommen wird», erklärte der Geschäftsführer des Städtetages NRW. Das hänge aber vom weiteren Pandemieverlauf ab, fügte er hinzu.
Ein generelles Verbot von Silvesterfeuerwerk sei aus Sicht der Städte nicht notwendig. Es wäre auch nur mit großem Aufwand durchzusetzen. Auf kommunaler Ebene seien punktuelle Feuerwerksverbote möglich. Die Städte machten davon bereits seit Jahren Gebrauch. Etwa, um Anwohner in engen Innenstadtbereichen vor Lärm und historische Gebäude vor Brandgefahren zu schützen. «Die bestehenden Regeln haben sich bewährt und werden von der Bevölkerung akzeptiert. Deshalb wird es auch in diesem Jahr in vielen Städten Straßenzüge und Viertel geben, in denen das Abbrennen von Feuerwerk verboten wird», stellte Dedy fest. Auch auf Feiermeilen, auf denen sich zum Jahreswechsel besonders viele Menschen tummeln, hätten Feuerwerkskörper nichts zu suchen.
Der Deutsche Städtetag habe allerdings beim Bund angeregt, Tier- und Naturschutz stärker in der Sprengstoffverordnung zu verankern. Tierparks, Tierheime sowie Natur- und Landschaftsschutzgebiete gehörten in den Katalog der Orte, in deren Nähe Pyrotechnik nicht abgebrannt werden dürfe, forderte der Verbandsvertreter.
Die Deutschen Umwelthilfe (DUH) hatte vor wenigen Tagen erneut ein Ende der «archaischen Silvesterböllerei» von der Bundesregierung gefordert. Durch wenige Änderungen der Sprengstoffverordnung könnte umweltschädlichem Feuerwerk schnell ein Ende gesetzt werden. Kommunen könnten auch über kreative Licht- und Lasershows oder gar eine Drohnenshow für einen bunten Jahreswechsel sorgen, ganz ohne ohrenbetäubenden Lärm und gesundheitsschädlichen Feinstaub, erklärte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch.