Bei der Razzia sei eine Cannabis-Plantage mit 300 Pflanzen entdeckt worden. Es gehe um den Handel mit Marihuana und Amphetaminen im Kilogramm-Bereich. Der Ermittlungserfolg gehe auf die Entschlüsselung der Krypto-Kommunikation EncroChat zurück. «Dadurch haben wir wahrscheinlich die Hinterleute identifiziert», sagte der Staatsanwalt. Insgesamt seien 25 Objekte mit Gerichtsbeschlüssen durchsucht worden.
Das Verfahren hänge mit bereits im vergangenen November entdeckten drei Drogenplantagen zusammen. Damals hatte die Polizei, noch ohne die EncroChat-Informationen, im Kreis Soest drei Cannabisplantagen ausgehoben. Die Beamten waren im Zuge einer Routine-Ermittlung nach einem Todesfall in ein Haus gerufen worden, in dem ihnen starker Marihuana-Geruch aufgefallen war.
Im Frühjahr 2020 war es französischen Behörden gelungen, das verschlüsselte Kommunikationssystem EncroChat zu knacken. Den riesigen Datensatz teilten die Franzosen in der Folge mit europäischen Ermittlern - und Justizbehörden. Das erwies sich als sehr erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität und ermöglichte Tausende Ermittlungsverfahren.