Der Krieg Russlands in der Ukraine führte zu Wertberichtigungen im russischen Geschäft, negative Währungseffekte im Zusammenhang mit dem russischen Rubel belasteten das Finanzergebnis. Dazu wirkte sich der Verkauf des verlustträchtigen belgischen Geschäfts ebenso negativ aus wie steigende Kosten. Die Dividende strich der Konzern daher das zweite Mal in Folge.
Operativ rechnet das Management um Konzernchef Steffen Greubel im laufenden Geschäftsjahr mit einem Rückgang. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte 2022/23 von knapp 1,4 Milliarden Euro um 75 bis 225 Millionen Euro sinken, hieß es. Metro begründete dies mit inflationsbedingten Kostensteigerungen. Zudem war Ende Oktober ein Cyberangriff auf IT-Systeme bekanntgeworden. Unter anderem sind Kassensysteme betroffen.
Beim Umsatz geht Metro von anhaltendem Wachstum aus, auch wenn sich dieses im Vergleich zum vergangenen Geschäftsjahr abschwächen dürfte. Währungsbereinigt rechnet Metro mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent, was optimistischer ist als von Marktexperten erwartet.
Im vergangenen Jahr stiegen die Erlöse währungsbereinigt um gut ein Fünftel auf knapp 29,8 Milliarden Euro. Wachstumstreiber war das Belieferungsgeschäft. Aber auch der stationäre Handel legte zu, nachdem sich die Gastronomie von der Corona-Pandemie erholte. Die Inflation trieb das Wachstum ebenso an und sorgte dafür, dass Metro die Prognose gleich zweimal erhöhte.
Mittelfristig zeigte sich Metro zuversichtlich und erhöhte die Prognosen bis 2024/25. So soll das durchschnittliche Umsatzwachstum bei fünf bis zehn Prozent liegen, nach zuvor in Aussicht gestellten drei bis fünf Prozent. Das operative Ergebnis soll im Schnitt um fünf bis sieben Prozent zulegen. Hier hatte Metro zuletzt einen Anstieg um drei bis fünf Prozent auf dem Zettel.