Laut DRK gehen nur drei Prozent der spendefähigen Bevölkerung auch tatsächlich zur Blutspende. In den Städten sind es noch deutlich weniger als auf dem Land. Das verschärfe die Lage in den nordrhein-westfälischen Ballungsräumen zusätzlich.
«Wir werden in Zukunft noch wesentlich häufiger solche Mangelsituationen bei Blutprodukten haben», sagt Peter Horn, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin der Universitätsklinik Essen. Wenn der Mangel einmal zu groß werden sollte, müssten in einem ersten Schritt nicht-lebensnotwendige Operationen verschoben werden. Im schlimmsten Fall könne es aber auch dazu kommen, «dass wir bei einer großen Katastrophe nicht mehr versorgungsfähig sind».
Der DRK-Blutspendedienst setzt beim Werben um neue Blutspender auch auf die Unterstützung von Politik und Unternehmen. Wenn Beschäftigte für ihre Blutspende eine Zeitgutschrift vom Chef bekämen, wäre das ein Anreiz, sagte DRK-Sprecher Küpper. In den Schulen könnte das Thema im Biologieunterricht einen festen Platz bekommen.