Bahn sperrt in Osterferien wichtige Strecke im Ruhrgebiet

Umleitungen, Zugausfälle, Ersatzbusse: In den Osterferien haben Bauarbeiten bei der Bahn massive Auswirkungen auf den Zugverkehr im Ruhrgebiet. Eine stark frequentierte Strecke wird zwei Wochen lang sogar ganz gesperrt.
Eine Ampel steht auf rot vor den Gleisen am Hauptbahnhof in Richtung Essen. © Marcel Kusch/dpa/Archivbild

Die Bahn sperrt in den Osterferien für zwei Wochen eine der wichtigsten Verbindungen im westlichen Ruhrgebiet. Wegen Bauarbeiten werde vom 31. März (21.00 Uhr) bis 14. April der komplette Zugverkehr zwischen Essen und Duisburg eingestellt, teilte die Bahn am Freitag mit. Auch weiter östlich zwischen Essen, Bochum und Dortmund sowie zwischen Düsseldorf und Duisburg fallen dann viele Züge aus. Betroffen seien wichtige Verbindungen im Fernverkehr sowie 14 Linien im Nahverkehr. Bahnreisende müssen teilweise lange Umleitungen mit dem Zug in Kauf nehmen oder in deutlich langsamere Busse umsteigen.

In der Online-Auskunft der Bahn seien die zahlreichen Änderungen enthalten, teilte die Bahn mit. Wer dort nach seiner Verbindung sucht und als Reisetag ein Datum in den Osterferien eingibt, sieht also, wie er trotz der Bauarbeiten an sein Ziel kommt.

«Wir haben bewusst in den Osterferien zahlreiche Bauarbeiten gebündelt, weil dann weniger Pendler unterwegs sind», sagte ein Bahnsprecher. Für insgesamt neun Millionen Euro würden in Duisburg, Oberhausen und Essen Gleise auf einer Strecke von sieben Kilometern erneuert, Weichen ausgetauscht und die Stromversorgung für die Züge modernisiert. Damit würden Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auf der stark genutzten Strecke künftig mehr Züge fahren können.

Auch am Autobahnkreuz Kaiserberg werde während der Bahnsperrung an den Gleisen gearbeitet. Das wichtige Autobahnkreuz wird in den kommenden acht Jahren modernisiert und erweitert. Genau im Bereich dieser Großbaustelle verlaufen auch acht Bahngleise.

Die Gesamtauswirkungen seien noch nicht absehbar, sagte der Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn NRW, Lothar Ebbers, der dpa. Beim Fernverkehr gebe es kaum Optionen, weil dieser großräumig umgeleitet werde. Im Nahverkehr bleibe abzuwarten, wie viele Kapazitäten die Bahn für den Ersatzverkehr und auf den verbleibenden Linien aufbringe. «Aber eigentlich kann man nur empfehlen, auszuweichen.» Viele Bahnpendler stiegen erfahrungsgemäß aufs Auto um, wenn solche Sperrungen angekündigt seien.

Trotz der Osterferien wird die Sperrung sehr viele Bahnreisende betreffen. Vom Fernverkehr werden die Städte an der wichtigen Ost-West-Achse zwischen Dortmund und Duisburg während der zwei Wochen komplett abgeschnitten. ICEs und ICs halten dann nicht in Mülheim/Ruhr, Essen und Bochum. Auch in Duisburg werde es einige Ausfälle geben, teilte die Bahn mit. Züge etwa zwischen Düsseldorf und Berlin würden umgeleitet. Reisende müssten sich auf längere Fahrzeiten einstellen - auch, weil es gleichzeitig in anderen Bundesländern Bauarbeiten an der Strecke gebe.

Bei S-Bahnen und Nahverkehrszügen sind die Auswirkungen von Stadt zu Stadt unterschiedlich stark. Zwischen Essen und Duisburg werden in den Osterferien nur Busse fahren, am Bahnhof Mülheim/Ruhr hält zwei Wochen lang kein einziger Zug. Die Ersatzbusse auf der Strecke sollen aber «im dichten Takt» fahren, verspricht die Bahn.

Fahrgastverband-Sprecher Ebbers kritisierte, dass die Bahn Detailpläne für die einzelnen Linien erst kurzfristig bekanntgebe. So seien Planungen für Pendler vorab nur schwer möglich.

Von Essen über Wattenscheid und Bochum nach Dortmund fahren zwar einige Züge. Reisende müssen sich aber auf zahlreiche Ausfälle einstellen und je nach Ziel häufiger umsteigen. Das gleiche gilt auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg.

Änderungen im Vergleich zum normalen Fahrplan gebe es während der Osterferien auf den Linien RE1, RE2, RE3, RE6, RE11, RE14, RE19, RE42, RE44, RE49, RB33, S1, S3 und S9.

Vorbei sind die Einschränkungen für Bahnreisende im Ruhrgebiet auch nach den Ferien noch nicht. Die Bahn hatte bereits angekündigt, dass wegen der zahlreichen Baustellen erst Anfang Juli wieder alle Züge rund um den Knotenpunkt Duisburg regulär fahren sollen.

© dpa
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