Faeser für Farb-Patronen gegen Sprengattacken

Im Kampf gegen das grassierende Phänomen der Sprengattacken auf Geldautomaten hat sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für das Ausrüsten der Geräte mit Farb-Kleb-Patronen ausgesprochen. «Die Banken in den Niederlanden haben sehr schnell reagiert mit dem Einfärben und Verkleben des Geldes», sagte Faeser am Donnerstag in Düsseldorf. Deshalb sei es dort gelungen, das Problem rasch in den Griff zu bekommen.
Faeser besucht die Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgun
Bundesministerin des Inneren Nancy Faeser redet bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. © David Young/dpa

Faeser zeigte sich überzeugt: «Wenn das in Deutschland umgesetzt würde, würde das auch hier zu großen Erfolgen führen.» Warum die Banken in Deutschland die Patronen bislang kaum eingesetzt haben, müssen man die Banken fragen. Zuletzt sei von Lieferschwierigkeiten die Rede gewesen, sagte Faeser. Sie habe Ende des Monats ein Gespräch mit der Finanzwirtschaft.

Faeser besuchte am Donnerstag die zentrale Ermittlungseinheit gegen Organisierte Kriminalität bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft. Deren Leiter Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert sagte, bei Geldinstituten, die die Farb-Kleb-Patronen in Deutschland mittlerweile einsetzten, sei sofort ein deutlicher Rückgang der Sprengangriffe zu beobachten.

Der Oberstaatsanwalt warnte vor einer neuen «Waffe» der Automatensprenger: Diese verwendeten für ihre Attacken neuerdings in Italien hergestellte Feuerwerkskörper namens «Cobra6», die dort etwa zum Auslösen von Lawinen produziert würden. Sie besäßen eine Sprengkraft, «um Menschen regelrecht in Stücke zu reißen». Inzwischen seien in den Niederlanden bereits Mordanschläge mit ihnen verübt worden. Ermittlungen zufolge würden die Sprengkörper, die nur an Personen wie Sprengmeister verkauft werden dürfen, von Deutschland aus illegal vertrieben.

Die Zahl der Sprengattacken auf Geldautomaten hatte in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr mit 182 Fällen einen neuen Höchststand erreicht. Hinter einem Großteil der Taten, die aufgeklärt werden konnten, steckt eine Szene von 400 bis 500 Männern aus den niederländischen Ballungszentren Utrecht, Amsterdam und Rotterdam. Wegen ihrer Vorliebe für schnelle Fluchtwagen der Marke Audi werden sie auch als «Audi-Bande» bezeichnet.

© dpa
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