Aufbau nach Flutkatastrophe geht weiter

Rund 13 Milliarden Euro Schaden hat das Hochwasser im Sommer 2021 in Nordrhein-Westfalen angerichtet. Besonders schlimm war es in der Eifel. Nicht alle Flutschäden sind getilgt. Seelische Unterstützung ist gefragt. Ein Traumazentrum soll entstehen.
Der Landrat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers (SPD), spricht. © David Young/dpa/Archivbild

Mitte Januar ist die Flutkatastrophe eineinhalb Jahre her - aber die Folgen sind noch lange nicht beseitigt. Euskirchens Landrat Markus Ramers (SPD) meint, der Wiederaufbau im Kreis komme insgesamt gut voran. «Auch wenn diese gemeinsame Kraftanstrengung für uns die herausforderndste ihrer Art nach dem Zweiten Weltkrieg darstellt», wie er sagt. Dies gelinge, weil die Menschen fest in dem Willen vereint seien, ihre Heimat wiederaufzubauen.

Der Kreis Euskirchen war besonders getroffen von der Jahrhundertflut. Von den 49 Hochwasser-Toten in NRW kam mehr als die Hälfte aus dieser Region in der Eifel.

In ganz NRW beträgt der geschätzte Schaden durch die Katastrophe im Juli 2021 insgesamt 13 Milliarden Euro. Bis kurz vor Weihnachten 2022 hatten Privathaushalte und Unternehmen der Wohnungswirtschaft knapp 22 000 Anträge auf Unterstützung aus dem Wiederaufbaufonds des Landes gestellt. Insgesamt 627 Millionen Euro seien in Auszahlung, teilte das NRW-Bauministerium in Düsseldorf mit.

Betroffene aus dem Katastrophengebiet benötigen weiter psychosoziale Unterstützung. Der Malteser Hilfsdienst betreibt im Kreis Euskirchen mit der Stadt Schleiden das Hilfszentrum Schleidener Tal. Hier arbeiten zwei Psychotherapeuten und fahren zu Terminen im Flutgebiet. «Die Angebote werden noch genutzt», berichtet Ina Singer, stellvertretende Projektleiterin bei der Fluthilfe der Malteser in NRW.

Ging es in den ersten Monaten für Flutopfer um Grundbedürfnisse wie einen Ort zum Schlafen, werden nun die seelische Nöte deutlich. Ein gemeinsames Traumazentrum für die Orte Schleiden, Hellenthal und Kall soll entstehen. Hier wird es therapeutische Angebote für Flutbetroffene der drei Gemeinden geben.

2022 hat sich der Zugverkehr in der Eifel normalisiert. Seit Juli fährt die Bahn wieder zwischen Köln und Kall. Das nächste Teilstück bis Nettersheim an der Grenze zu Rheinland-Pfalz soll Ende 2023 fertig sein. Seit Mai ist die Bahnstrecke zwischen Bonn und Euskirchen wieder in Betrieb. Zwischen der Kreisstadt Euskirchen und dem mittelalterlichen Bad Münstereifel wird noch an der Trasse gearbeitet. Erst Ende 2023 sollen wieder Züge fahren.

© dpa
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