Umfangreiche Warnstreiks im NRW-Nahverkehr gestartet

Bewohner großer NRW-Städte und Pendler müssen mit erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr zurechtkommen. Vielerorts bleiben Busse und Stadtbahnen am Freitag stehen. Verdi hat die Warnstreiks im öffentlichen Dienst ausgeweitet und demonstriert mit Klimaaktivisten.
Warnstreik im Nahverkehr - Köln
Eine Fahne der Gewerkschaft Verdi wurde während eines Streiks am Betriebshof der KVB aufgehängt. © Sascha Thelen/dpa

In Nordrhein-Westfalen haben am frühen Freitagmorgen umfangreiche Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr begonnen. Der eintägige Warnstreik sei mit dem Betriebsbeginn der Verkehrsunternehmen ab circa 2.30 Uhr gestartet, sagte ein Verdi-Sprecher. Schwerpunkt sind nach Angaben der Gewerkschaft das Ruhrgebiet und das Rheinland. Vor allem Bewohner der größeren Städte müssen sich auf erhebliche Einschränkungen gefasst machen. S-Bahnen und Regionalzüge sind aber nicht von den Warnstreiks betroffen.

Laut Verdi NRW sind Warnstreiks unter anderem in Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim, Oberhausen, Köln, Bonn, Aachen, Münster, Bielefeld, Hagen und Düsseldorf geplant. Der Verdi-Sprecher sagte, man rechne landesweit mit mindestens 15.000 Streikenden am Freitag. Einige kommunalen Nahverkehrsbetriebe in NRW werden bereits zum wiederholten Mal in dieser Woche bestreikt. So hatte es in dieser Woche bei der Rheinbahn in Düsseldorf schon am Dienstag und Mittwoch Warnstreiks gegeben nach Streikaufrufen durch verschiedene Gewerkschaften.

Die Warnstreiks am Fretiag sollen vielerorts gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future stattfinden, die ebenfalls für Freitag zu einem globalen Klimastreik aufgerufen haben. Gemeinsame Kundgebungen sind etwa in Bonn (11.30 Uhr), Dortmund (12.00 Uhr), Bochum (12.00 Uhr) oder Gelsenkirchen (16.00 Uhr) vorgesehen.

Für Beschäftigte von Verkehrsunternehmen, die in kommunaler Hand liegen, gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes im Nahverkehr. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Tarifrunde gab es vergangene Woche trotz eines Arbeitgeberangebots keine Annäherung. Ende März ist die dritte Tarifrunde angesetzt. In manchen der von den Warnstreiks betroffenen Städte dürften einzelne Busse im Nahverkehr fahren, die zu privaten Unternehmen gehören.

Streikbedingt müssen Fußballfans beim Bundesliga-Spitzenspiel in Dortmund zwischen dem BVB und RB Leipzig am Freitagabend mit erheblichen Problemen bei der An- und Abreise rechnen. Das Nahverkehrsunternehmen DSW21 mit seinen Stadtbahnlinien wird bestreikt. Ungefähr 30.000 der 81.365 Zuschauern im ausverkauften Stadion kämen erfahrungsgemäß mit dem öffentlichen Nahverkehr inklusive S- und Regionalbahnen zum Stadion, teilte DSW21 mit. Die Polizei rät Autofahrern wegen des erwarteten Andrangs weiter weg zu parken. Fans sollten am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen.

Mit dem gemeinsamen Aktionstag wollen die Gewerkschaft Verdi, Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe und die Klimaaktivisten auf die Verkehrswende als gemeinsames Ziel hinweisen. «Wir sind da total auf einer Wellenlänge», sagte Emil Görtzen. Der 16-Jährige ist seit 2022 Mitglied bei Fridays for Future und organisiert den Klimastreik der Aktivisten in Bochum mit. Ein weiteres gemeinsames Ziel: Verdi und Fridays for Future fordern, dass Bund und Länder den Ausbau des Schienennetzes gegenüber dem Autobahnausbau priorisieren.

© dpa
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