Auch zwei kaum bekannte frühe Arbeiten von Marc Chagall werden bis 7. Januar 2024 in der Schau «Europäische Avantgarde - Vision und Realität» präsentiert, sagte Museumsdirektor Tayfun Belgin am Mittwoch. Außerdem herausragende Gemälde des Künstlerpaares Sonja und Robert Delauney.
Parallel dazu wird die Schau «David und Vladimir Burliuk - Meister der Experimente» gezeigt, mit mehr als 40 Werken der beiden Avantgarde-Künstler aus dem nordostukrainischen Charkiw. Die Leihgaben stammen aus New York und sind in Deutschland noch nie zu sehen gewesen, betonte Belgin. Die meisten Bilder der Brüder hatte David Burliuk angefertigt, in oft kubistischem oder futuristischen Stil. Viele Arbeiten entstanden in Japan, wo er zwei Jahre lang gelebt hatte.
Beide Brüder hatten auch Bezüge zu Deutschland, waren unter anderem mit Kandinsky befreundet und hatten sich 1912 bis 1914 in München an Ausstellungen der Künstlergruppe Der Blaue Reiter beteiligt, wie Belgin schilderte. Das Wirken der beiden Künstler ist dem Museum zufolge für die ukrainische Kunstgeschichte und darüber hinaus von großer Bedeutung.
Die künstlerische Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Vorhut einer neuen Bewegung, die sich etwa als Fauvismus, Kubismus oder Futurismus ausdrückte, wie die Ausstellungen zeigen. Die Doppelausstellung ist auch als eine Hommage an den Museumsgründer Karl Ernst Osthaus gedacht - 2024 wäre der Privatsammler 150 Jahre alt geworden.