«Cold Case» Claudia Ruf: Hälfte war beim neuen DNA-Test

Fast die Hälfte der rund 200 Autofahrer hat für die Ermittlungen zum «Cold Case» Claudia Ruf bereits eine Speichelprobe abgegeben. «Verweigerer haben wir bislang nicht», sagte ein Sprecher der Bonner Polizei auf dpa-Anfrage. Rund 90 Autofahrer seien anstandslos zum freiwilligen DNA-Test erschienen. Ein Autofahrer habe sich sogar gemeldet, obwohl er gar nicht angeschrieben worden war. An diesem Sonntag wird die zweite Hälfte der Gruppe zur Speichelprobe erwartet.
DNA-Speicheltest
Die Polizei führt einen DNA-Speicheltest bei einem Mann durch. © Roland Weihrauch/dpa/Archiv

20 der rund 200 angeschrieben Fahrzeughalter seien allerdings tot. «In diesen Fällen werden wir uns an die Angehörigen wenden», kündigte die Polizei an. In die Ermittlungen zum Mord an der elfjährigen Claudia Ruf aus Grevenbroich war nach 27 Jahren neue Bewegung gekommen. Die Ermittler hatten etwa 200 Autofahrer aus dem Kreis Recklinghausen angeschrieben und zum DNA-Test gebeten.

Damit geht die Mordkommission einer Zeugenbeobachtung nach, wonach ein Auto mit Orts-Kennzeichen RE für den Kreis Recklinghausen im Zusammenhang mit der Tat stehen könnte. Der Zeuge hatte sich am Tag der Entführung der Schülerin aber nur Fragmente des Nummernschilds am verdächtigen Wagen gemerkt. Nach RE- könnte die Buchstabenkombination DB oder BD gestanden haben, dann die Zahl 146.

Die Mordkommission interessiert sich besonders für Autofahrer aus dem Kreis Recklinghausen, die damals einen Bezug zu Grevenbroich-Hemmerden hatten. Hinweise auf solche Personen seien auch unabhängig vom Kennzeichen erbeten und wertvoll. Recklinghausen und Grevenbroich liegen rund 70 Kilometer Luftlinie auseinander, die Fahrstrecke beträgt rund 100 Kilometer.

Die elfjährige Claudia Ruf wurde am 11. Mai 1996 in Grevenbroich-Hemmerden südwestlich von Düsseldorf entführt, sexuell missbraucht und zwei Tage später im 70 Kilometer entfernten südlich gelegenen Euskirchen tot auf einem Feldweg gefunden. An der Leiche des Mädchens wurde DNA sichergestellt, die vom Täter stammen dürfte.

Bereits 2019 hatten Mordermittler den «Cold Case» neu aufgerollt: Eine aufwendige DNA-Massenuntersuchung, für die mehr als 2000 DNA-Proben genommen und analysiert wurden, hatte aber keinen Verdächtigen ans Licht gebracht. Die Ermittlungsakten füllen inzwischen 150.000 Seiten Papier.

© dpa
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