Dreierkette und Hertha-Jungprofis ebnen «Berliner Weg»

Der erste Sieg im neuen Jahr lässt Hertha durchschnaufen. Im ersten Heimspiel nach der Demission von Fredi Bobic kommt die neue Leitlinie eindrucksvoll zum Tragen.
Herthas Tolga Cigerci (l) gegen Gladbachs Manu Kone (r). © Soeren Stache/dpa

Den nach der Demission von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic ausgerufenen «Berliner Weg» beschritt Fußball-Bundesligist Hertha BSC schon im ersten Heimspiel nach Bobic erfolgreich. «Es haben drei von der Akademie getroffen. So kann man die Woche beenden», sagte Offensivspieler Marco Richter nach dem 4:1-Sieg über Borussia Mönchengladbach - dem ersten Sieg im Jahr 2023 nach zuvor vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 1:13 sowie fünf Stunden ohne eigenen Treffer.

Drei Absolventen der Hertha-Akademie sorgten für ein kollektives Aufatmen bei der Mannschaft: Jessic Ngankam egalisierte nach einer halben Stunde die Gladbacher Führung durch Nico Elvedi (17. Minute), Marton Dardai gelang am 21. Geburtstag sein erstes Bundesligator (52.), Derry Scherhant sorgte mit seinem Debüttreffer im Oberhaus (90.+1) für die Entscheidung. Den Endstand des laut Richter «wichtigen Arbeitssieges» stellte Dodi Lukebakio in der siebten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter her.

Bedingt durch die Systemumstellung auf Dreierkette und zwei Stürmer beorderte Hertha-Trainer Sandro Schwarz Dardai und Ngankam, die schon etwas länger bei den Profis weilen, in die Startelf - was sich beide «verdient» hätten. Dardais Einsatz war für Schwarz eine «logische Konsequenz. Das Tor war der Bonuspunkt», sagte der 44-Jährige zu dem Sonntagsschuss, den Martons Vater - der ehemalige Hertha-Trainer Pal Dardai - auf der Tribüne des Berliner Olympiastadions jubelnd genoss. Bei Stürmer Ngankam, der in der Vorrunde verletzt ausgefallen war, wollte Schwarz die «Körperlichkeit nutzen und den Stock in die Speichen reinhalten», um so mehr Torgefährlichkeit aufzubauen.

Der eingewechselte Scherhant war nach dem Spiel immer noch von der Freude über seinen ersten Treffer überwältigt. Er kam laut Schwarz weinend in die Kabine. Der Trainer hatte ihm vor dem Einsatz etwas mit auf den Weg gegeben: «Ich hatte ihm vorher gesagt, dass es heute ein guter Zeitpunkt wäre für das erste Tor.»

Durch den vierten Saisonsieg kletterten die Berliner mit nunmehr 17 Punkten auf den Relegationsrang und verringerten den Druck zumindest ein wenig. «Ich freue mich, dass der Sonntag angenehmer ist und das Ersatzspielertraining am Montag auch», sagte Schwarz, der den Erfolg aber auch gleich einordnete, «Abstiegskampf bedeutet, dass Du das Gefühl nicht aufkommen lässt, zufrieden zu sein. Deshalb brauchen wir schon noch ein paar Siege.»

Am kommenden Sonntag wartet die nächste Borussia, dann in Dortmund. Der Erfolg, der dank eines verbesserten Auftretens im spielerischen und kämpferischen Bereich zustande kam, lässt aber auch das Selbstvertrauen ansteigen. «Daran wollen wir anknüpfen», sagte Richter, «auch wenn der nächste Gegner Dortmund heißt.»

© dpa ⁄ Thomas Flehmer, dpa
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