Die Bistümer Essen und Paderborn hatten am Dienstag mitgeteilt, dass sie «gravierende» Missbrauchsvorwürfe gegen Hengsbach untersuchten. Er soll unter anderem in seiner Zeit als Weihbischof in Paderborn eine damals 16-Jährige missbraucht haben. Außerdem wird er eines weiteren Übergriffs auf eine Frau 1967 in Essen beschuldigt. Die Untersuchungen laufen.
Nach der Veröffentlichung der Missbrauchsvorwürfe will die Stadt den Kardinal-Hengsbach-Platz in der Innenstadt umbenennen. «Ich nehme die Anschuldigungen sehr ernst», erklärte der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen am Mittwoch auf Anfrage. Das weitere Vorgehen der Stadt werde eng mit dem Bistum und dem Generalvikariat abgestimmt. «Klar ist aber auch, der Kardinal-Hengsbach-Platz in Essen wird so nicht mehr heißen können», sagte der CDU-Politiker.
Zugleich begann eine Debatte um das Hengsbach-Denkmal vor dem Essener Dom. Der Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, Johannes Norpoth, und die Reforminitiative Maria 2.0 forderten am Mittwoch die Entfernung des Denkmals.