Bewegung im «Cold Case» Claudia Ruf: Neuer DNA-Test

Im Fall des Mordes an der elfjährigen Schülerin Claudia Ruf aus Grevenbroich am Niederrhein bitten die Ermittler 27 Jahre später rund 200 Autofahrer aus dem deutlich entfernten Kreis Recklinghausen zur Abgabe einer Speichelprobe.
Blaulicht
Das Blaulicht eines Polizeifahrzeuges leuchtet. © Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

In die Ermittlungen zum Mord an der elfjährigen Claudia Ruf aus Grevenbroich ist nach 27 Jahren neue Bewegung gekommen. Die Ermittler bitten etwa 200 Autofahrer aus dem Kreis Recklinghausen zum DNA-Test, wie die Polizei am Donnerstag in Bonn mitteilte.

Damit gehen die Ermittler einer Zeugenbeobachtung nach, wonach ein Auto mit Orts-Kennzeichen RE für den Kreis Recklinghausen im Zusammenhang mit der Tat stehen könnte. Der Zeuge hatte sich am Tag der Entführung der Schülerin aber nur Fragmente des Nummernschilds am verdächtigen Wagen gemerkt.

«Wir hatten diese Spur schon 1997 überprüft, aber die Kennzeichen passten nicht zur dunklen Limousine, die der Zeuge gesehen haben will», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Inzwischen konzentriere man sich auf das Kennzeichen-Fragment unabhängig vom Wagen, denn: «Das Nummernschild kann ja auch an einem anderen Wagen angebracht gewesen sein. Wir meinen, dass wir diese Spur noch einmal aufgreifen müssen.»

Besonders interessiert sich die Mordkommission für Autofahrer, die damals einen Bezug zu Grevenbroich-Hemmerden hatten, dort arbeiteten, oder zeitweise lebten. Mit dem Fall vertraute Profiler sind nämlich überzeugt, dass es sich bei dem Mord um eine «Nahraumtat» gehandelt hat.

Recklinghausen und Grevenbroich liegen rund 70 Kilometer Luftlinie auseinander, die Fahrstrecke beträgt rund 100 Kilometer.

Die elfjährige Claudia Ruf wurde am 11. Mai 1996 in Grevenbroich-Hemmerden südwestlich von Düsseldorf entführt, sexuell missbraucht und zwei Tage später im 70 Kilometer entfernten Euskirchen tot auf einem Feldweg gefunden.

Bislang wurde kein Täter ermittelt. An der Leiche des Mädchens wurde aber DNA sichergestellt, die vom Täter stammen dürfte.

Bereits 2019 hatten Mordermittler den «Cold Case» neu aufgerollt: Eine aufwendige DNA-Massenuntersuchung, für die mehr als 2000 DNA-Proben genommen und analysiert wurden, hatte aber keinen Verdächtigen ans Licht gebracht. Die Ermittlungsakten füllen inzwischen 150.000 Seiten Papier.

© dpa
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