Für die Studie tat sich der RVR mit Handwerk Region Ruhr, dem Zusammenschluss der Ruhrgebietskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster, sowie mit zehn Kreishandwerkerschaften zusammen. Ausgewertet wurden knapp 100 000 Ausbildungsverträge, die zwischen 2011 und 2021 geschlossen wurden. Neben Abiturienten sind der Erhebung zufolge auch Frauen in handwerklichen Ausbildungen unterrepräsentiert. Jede fünfte Stelle ist demnach mit einer Auszubildenden besetzt.
Um handwerkliche Ausbildungen attraktiver zu machen, sollen auch Quereinsteiger verstärkt angesprochen werden. Es gebe bereits spezielle Beratungsangebote an Hochschulen, sagte Philipp Kaczmarek, Sprecher der Handwerkskammer Dortmund. Schwierig sei es allerdings mitunter, interessierten Studierenden einen reibungslosen Übergang in eine Ausbildung zu ermöglichen. Um etwa Leistungen aus dem Studium für eine Ausbildung anzurechnen, gebe es kein einheitliches System.
Ein weiteres Modell, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, seien Ausbildungen in Teilzeit. «Das ist insbesondere für Rückkehrer aus der Elternzeit interessant», sagte Kaczmarek. Noch sei die Teilzeitausbildung nicht weit verbreitet. Sie solle aber normaler werden.