Verbandspräsident Michael Breuer geht davon, dass es sich dabei um temporäre Wertberichtigungen handelt und sich am Laufzeitende der gegenteilige Effekt einstellen werde. Die regional orientierten Sparkassen verfügten mit ihrem kleinteiligen Geschäft bei den Privat- und Firmenkunden über ein stabiles Geschäftsmodell.
«Wir können Krise», unterstrich Breuer angesichts neuer Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. Er verwies auch auf die Kernkapitalquote der rheinischen Sparkassen von 15,7 Prozent, die nahezu unverändert geblieben ist (2021: 15,8 Prozent). Der summierte Gewinn der 28 Institute stieg im Vergleich zum Vorjahr um 71,4 Millionen Euro beziehungsweise mehr als 40 Prozent auf 239,4 Millionen Euro.
Die steigenden Zinsen sorgten in den Bilanzen auch für steigende Erträge: Der Zinsüberschuss kletterte um gut 268 Millionen Euro. Das Kreditneugeschäft legte um rund 4 Prozent auf 138 Millionen Euro zu. Bei Unternehmenskrediten sei der Korrekturbedarf «übersichtlich». Die rheinischen Sparkassen lösten nach vorläufigen Zahlen 68 Millionen Euro mehr an Rücklagen 2022 auf als neu gebildet worden sind.
Bei den Wohnungsbaukrediten verzeichneten die Sparkassen heftige Schwankungen: Zu Beginn des Jahres 2022 sorgte die Aussicht auf weiter steigende Zinsen zu einem anziehenden Neugeschäft. Der Trend kehrte sich im Jahresverlauf den Angaben zufolge um. Im Dezember 2022 ging das Kreditneugeschäft mit Privatpersonen um die Hälfte zurück.