Insgesamt habe sich der Arbeitsmarkt in NRW weiterhin als robust erwiesen, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Roland Schüßler. «Um es mit einem Bild zu sagen: Der Motor läuft, wenn auch nicht auf Hochtouren.» Der Anstieg der Arbeitslosenzahl sei saisonüblich und vor allem darauf zurückzuführen, dass sich viele junge Menschen nach dem Ende ihrer dualen Berufsausbildung übergangsweise arbeitslos gemeldet hätte. Angesichts des Bedarfs an qualifizierten Fachkräften würden die meisten Betroffenen jedoch keine Probleme haben, rasch eine neue Stelle zu finden.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen in NRW allerdings um mehr als 41.000 oder 6,3 Prozent gestiegen. Grund dafür sei vor allem der Zuzug ukrainischer Kriegsgeflüchteter, sagte Schüßler. Zum Stichtag 14. Februar waren in NRW rund 38.000 aus der Ukraine geflüchtete Personen arbeitslos gemeldet.
«Nach dem Beenden von Sprach- und Integrationskursen in den kommenden Monaten werden viele eine Beschäftigung suchen», sagte Schüßler. Ihre Chancen stünden dabei gut, da sie in der Regel gut ausgebildet seien und der Arbeitsmarkt in NRW für ihre Qualifikationen aufnahmefähig sei. Bis Dezember hätten in Nordrhein-Westfalen schon 16.300 Menschen, die vor dem Angriffskrieg Russlands geflohen seien, eine Anstellung gefunden.
Die regionalen Unterschiede auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt waren auch im Februar groß. Am höchsten war die Arbeitslosenquote mit 9,9 Prozent im Ruhrgebiet. Im Rheinland lag sie bei 7 Prozent, im Bergischen Land bei 6,9 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe bei 5,7 und in Südwestfalen bei 5,5 Prozent. Am niedrigsten war die Arbeitslosenquote mit 4,5 Prozent im Münsterland.