Die Startchancen-Schulen würden durch das Schulministerium ausgewählt, sagte Mauer weiter. Wesentliche Faktoren bei der Auswahl der Schulen sollen dem Programm zufolge sein, wie sehr Kinder und Jugendliche an einer Schule von Armut betroffen sind und wie viele Schüler aus Familien mit Migrationshintergrund kommen. NRW fange damit «nicht bei Null» an, da es im bevölkerungsreichsten Bundesland bereits 64 Talentschulen gebe, die auch Vorbild für das Startchancen-Programm der Ampel in Berlin gewesen seien, sagte Mauer. Die Talentschulen würden mit dem Bundesprogramm verzahnt.
Bei der Auswahl der Schulen will das Land nach Angaben von Mauer den schulscharfen Sozialindex einbeziehen. 60 Prozent der Schüler im Startchancenprogramm sollten im Primarbereich, besonders an Grund- und Förderschulen, lernen und 40 Prozent an weiterführenden Schulen. Dazu gehörten auch Berufskollegs, «weil wir hier auch einen erheblichen Bedarf sehen», sagte Mauer.
Bund und Länder hatten sich vergangene Woche auf Eckpunkte für das von der Ampel-Regierung geplante Startchancen-Programm für Schulen in schwierigen Lagen verständigt. Insgesamt können 4000 Schulen in Deutschland mit rund einer Million Schülerinnen und Schülern in den kommenden Jahren mit spezieller staatlicher Förderung in Milliardenhöhe rechnen. Sie sollen etwa bei Investitionen in eine bessere und moderne Lernumgebung sowie auch in eine attraktivere Arbeitsumgebung für das Personal unterstützt werden. Dazu kommen Gelder zur freien Verfügung der Schulen - ein sogenanntes Chancenbudget. Außerdem sollen zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen werden.
Das Förderprogramm soll über zehn Jahre laufen. Der Bund will jährlich bis zu eine Milliarde Euro bereitstellen. Die Länder sollen sich in gleicher Höhe beteiligen, wobei sie bereits laufende ähnliche eigene Förderprogramme anrechnen dürfen.