Zu wenig Unterstützung bei Integration ukrainischer Schüler
Die Integration ukrainischer Kriegsflüchtlinge in den Schulbetrieb ist nach Einschätzung von Verbänden und Bildungsgewerkschaften eine «Kraftanstrengung». Dieser stellten sich unzählige Lehrkräfte jeden Tag, vermissten aber klare Unterstützung der Politik, sagte die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Susanne Lin-Klitzing, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Freitag). «Es fehlt häufig an ausreichenden Räumlichkeiten und an genügend Lehrkräften», sagte sie. Insgesamt werden in Niedersachsen dem Bericht zufolge rund 20.000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine beschult.
Maike Finnern von der Bildungsgewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bemängelte: «In manchen Bundesländern beginnt die Schulpflicht erst nach drei Monaten Aufenthalt.» Dies erschwere eine schnelle Integration. Gleichzeitig seien viele Klassen bereits stark belegt. Das erschwere den Übergang von den sogenannten Willkommensklassen, in denen ukrainische Schüler unter sich unterrichtet werden, in die Regelklassen.
Lin-Klitzing forderte, Lehrkräfte zu entlasten, die wegen des Integrationsbemühens zusätzliche Aufgaben übernommen hätten. Für aus der Ukraine geflohene Lehrer müsse es zudem mehr Sprachkurse geben. Auch fehle es an ausgebildetem Fachpersonal, das die oftmals traumatisierten und in «dauerhafter Angst» lebenden Kinder und Jugendlichen betreue.