Die Konjunktur in Niedersachsen hat im ersten Halbjahr weiter an Schwung verloren, entwickelte sich aber etwas besser als im Bundesschnitt. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Hannover stieg die Wirtschaftsleistung unter Berücksichtigung der Preisentwicklung (real) im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent. Bundesweit ging sie dagegen sogar um 0,3 Prozent zurück. «Damit lag die Entwicklung in Niedersachsen über der Entwicklung auf Bundesebene», erklärten die Statistiker am Freitag.
Im bereits schwachen ersten Halbjahr 2021 hatte in Niedersachsen noch ein Plus von 1,1 Prozent gestanden. Nominal - also ohne Bereinigung um die derzeit starke Inflationsentwicklung - kam das Land nun auf 7,8 Prozent Wachstum. Letzterer Wert ist allerdings durch die hohe Teuerung verzerrt.
In mehreren Industrie- und Handelsbranchen wurde ein verbessertes Geschäft großteils vom wachsenden Preisniveau aufgefressen, erklärten die Statistiker. Einzel- und Großhandel lagen nach Abzug der Inflation sogar deutlich im Minus. «Einzig der Bereich Tourismus konnte sehr hohe Steigerungen der Übernachtungen und der Umsätze melden.»
Im kleinsten Bundesland Bremen nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut vorläufigen Zahlen von Januar bis Juni preisbereinigt um 0,8 Prozent zu. Damit schnitt auch Bremen besser als der Bundesdurschnitt ab. «Im Bundesvergleich liegt Bremen im oberen Drittel der Bundesländer», erklärten die dortigen Statistiker am Freitag.