Warnstreiks an mehreren Bahlsen-Standorten

Im Tarifkonflikt der Süßwarenindustrie hat es an mehreren Standorten des Keksherstellers Bahlsen Warnstreiks gegeben. Betroffen waren nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter anderem die niedersächsischen Bahlsen-Standorte Barsinghausen (Region Hannover) und Varel (Landkreis Friesland) sowie die Hauptverwaltung in Hannover. Die Arbeitsniederlegungen hätten in Varel in der Frühschicht begonnen und würden sich bis zur Nachtschicht hinziehen, sagte der Oldenburger NGG-Geschäftsführer Matthias Brümmer.
Warnstreiks bei Süßwarenfirmen
Mitarbeiter stehen bei einem Warnstreik vor der Niederlassung von Bahlsen. © Paul Zinken/dpa

Die NGG hatte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Betrieben in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Während des gesamten Monats will die Gewerkschaft fast 50 Betriebe bestreiken. Zur Auftaktkundgebung in Hamburg zogen mehrere Hundert Beschäftigte vor das Unilever-Haus in der Innenstadt.

Die Gewerkschaft fordert in den Verhandlungen mit dem Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI) deutlich höhere Löhne. Für die unteren Tarifgruppen soll es bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten 500 und für alle anderen Tarifgruppen 400 Euro mehr im Monat geben. Auszubildende sollen 200 Euro mehr sowie eine Fahrtkostenpauschale von 50 Euro erhalten. Die Arbeitgeberseite bietet nach NGG-Angaben bislang für dieses Jahr ein Plus von 3,8 Prozent und im kommenden Jahr ein Plus von 2,9 Prozent.

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) bezeichnete die Warnstreiks am Montag als «vollkommen unbegründet und restlos überzogen». Die NGG habe Mitte Mai die auf zwei Tage angesetzten Tarifverhandlungen bereits am ersten Verhandlungstag einseitig abgebrochen.

Der BDSI erwarte, dass die Gewerkschaft bei dem nächsten Termin am 22. und 23. Juni zu ernsthaften und konstruktiven Gesprächen an den Verhandlungstisch zurückkehre, hieß es. Im Interesse der über 200 Unternehmen der Süßwarenindustrie und ihren 60.000 Beschäftigten strebten die Arbeitgeber einen Tarifvertrag vor Beginn der Sommerferien an.

In Hamburg waren Beschäftigte der Nestlé AG, von Unilever sowie von Barry Callebaut Cocoa und Cargill zum Warnstreik aufgerufen. Gleiches galt nach NGG-Angaben für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Carstens Lübecker Marzipan Erasmi & Carstens GmbH sowie der J.G. Niederegger GmbH an den Lübecker Standorten. Weitere Warnstreiks habe es in Süßwarenunternehmen in Berlin, Brandenburg und Thüringen gegeben.

© dpa
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