Wegen eines Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) standen am Freitag stundenlang zahlreiche Züge in Niedersachsen und Bremen still. Erst am Mittag lief der Verkehr an den Bahnhöfen in Niedersachsen und Bremen wieder an. Der Regional- und S-Bahnverkehr startete schon ab 11 Uhr wieder, der Fernverkehr wurde ab 13.00 Uhr schrittweise wieder hochgefahren, wie die Deutsche Bahn auf ihrer Website mitteilte.
Der Warnstreik war am frühen Freitagmorgen wie geplant gestartet. An den Bahnhöfen waren leere Bahnsteige zu sehen. Auf den Anzeigetafeln stand, dass keine Züge fahren. Die Deutschen Bahn stellte den kompletten Fernverkehr ein. Der bundesweite Warnstreik war am Mittwoch offiziell angekündigt worden. Er hatte um 3.00 Uhr in der Nacht begonnen.
«Die Situation an den Bahnhöfen ist ruhig», sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn während des Streiks. Viele Fernverkehrsreisende hätten ihre Fahrten umgelegt und seien bereits am Donnerstag gefahren. Am Freitagnachmittag wurde wegen nachgeholter Fahrten ein hohes Fahrgastaufkommen erwartet. Für Freitag gekaufte Fahrscheine für den Fernverkehr sind wegen einer Kulanzregelung aber noch bis zum 25. April gültig.
Am Messebahnhof Laatzen in der Region Hannover seien am Morgen die Gleise und Bahnsteige leer geblieben, berichtete ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur. Bis auf einen Pendelverkehr zwischen dem Hauptbahnhof und dem Flughafen standen in der Stadt alle S-Bahnen still, wie ein Sprecher mitteilte.
In der Landeshauptstadt war am Freitag der letzte Tag der «Hannover Messe», einer der weltweit größten Industriemessen. Tausende Messegäste und Aussteller wollten die Heimreise antreten.
Auch im übrigen Niedersachsen sowie in Bremen kam es im Regionalverkehr zu Einschränkungen, da auch Stellwerke von dem Warnstreik betroffen waren.
Die Nordwestbahn teilte mit, der Warnstreik könne auch Auswirkungen auf den Betrieb in ihrem Netz haben. Metronom, Enno und Erixx sind nach eigenen Angaben nicht direkt vom Warnstreik betroffen, allerdings könne es auch dort zu Verzögerungen, Verspätungen, Ausfällen oder auch zur Einstellung des Zugverkehrs kommen.
Auch der Güterverkehr war betroffen, wie die Bahn mitteilte. «In den Rangierbahnhöfen bilden sich Staus», hieß es in einem Presseblog. Nach dem Ende des Ausstands sollten zunächst versorgungsrelevante Züge, etwa solche zur Energieversorgung, bevorzugt werden.