Viel Lob für Bundeswehr-Einsatz im Sudan: «Voller Erfolg»

Auf den gefährlichen Einsatz im brütend heißen Sudan folgt für die Bundeswehr ein politischer Lobgesang im Nieselregen bei Hannover. Mehr als 700 Menschen haben die Soldatinnen und Soldaten in Sicherheit gebracht - darunter zwei Tage alte Zwillingsbabys.
Rückkehr des Evakuierungsverbandes aus dem Sudan
Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister begrüßt die Rückkehrer aus dem Sudan auf dem Fliegerhorst in Wunstorf in der Region Hannover. © Lars Klemmer/dpa

Die Bundesregierung hat den gefährlichen Rettungseinsatz der Bundeswehr im Sudan in den höchsten Tönen gelobt. Nach der Rückkehr von knapp 400 Soldatinnen und Soldaten nach Deutschland sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag in Wunstorf bei Hannover: «Die Operation war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg.»

Außenministerin Annalena Baerbock hob hervor, unter welch schwierigen Bedingungen die Rettung verlief. Teilweise hätten die Menschen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum bei über 50 Grad stundenlang ohne Wasser gewartet, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Appell zur Würdigung der Bundeswehr-Rückkehrer unmittelbar nach deren Landung.

«Sie haben mehr als 700 Menschen das Leben gerettet», sagte Baerbock. «Die Jüngsten, die Sie gerettet haben, waren zwei Tage alt, zwei Zwillingsbabys, die Sie dort herausgeholt haben.» Wie gefährlich dieser Einsatz war, zeige, dass ein französischer Soldat im Sudan verletzt und ein türkisches Flugzeug dort beschossen worden sei.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dankte der Truppe per Mitteilung erneut für den «herausfordernden und gefährlichen Einsatz». Insgesamt waren für die Evakuierung etwa 1000 Soldaten tätig, davon rund 150 im Sudan. In dem afrikanischen Land tobt ein blutiger Machtkampf zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF).

Von Sonntag bis Mittwoch hatte die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und der Bundespolizei mehr als 700 Menschen aus mehr als 40 Nationen aus dem Sudan ausgeflogen. Darunter waren mehr als 200 Deutsche. Sammelpunkt war ein Militärflugplatz bei Khartum.

Baerbock zufolge ist nun nur noch «eine sehr, sehr geringe Zahl» an Deutschen in Khartum, im Land insgesamt seien es noch rund 100 Deutsche. Für diese bestehe die Chance, von anderen Nationen ausgeflogen zu werden, sollten sie das Land verlassen wollen, sagte die Außenministerin.

Die Rückkehr der Soldatinnen und Soldaten erfolgte in vier Flugzeugen vom Typ A400M, die von Jordanien aus nach Wunstorf flogen. An der Würdigung nahmen neben Pistorius und Baerbock auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete sowie einige Familienangehörige teil. Die Heimkehrer, überwiegend Fallschirmjäger, sollen Pistorius zufolge alle eine Einsatzmedaille als Anerkennung erhalten.

Der Verteidigungsminister sieht in dem Einsatz auch einen Beweis der Leistungsfähigkeit der Bundeswehr. «Die Bundeswehr ist ihrer Verantwortung gerecht geworden», sagte er. «Unsere Bundeswehr, unsere Truppe ist professionell, ist solidarisch, sie ist verlässlich, und sie ist hochkompetent.» Die Soldatinnen und Soldaten hätten «mit kühlem Kopf, kompetent, mit Empathie und vor allem mit Vertrauen» agiert. «Sie standen bereit, als es darauf ankam», sagte Pistorius.

Komplett abgeschlossen ist der Einsatz jedoch noch nicht. Weitere Soldatinnen und Soldaten sollen erst in den nächsten Tagen aus Jordanien zurückgeholt werden, ebenso wie einiges an Material.

© dpa
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