Talanx und Hannover Rück: Beben kostet 250 Millionen Euro

Der Versicherungskonzern Talanx rechnet infolge des verheerenden Erdbebens in der Türkei und in Syrien mit einer Belastung von rund 250 Millionen Euro. Davon entfallen etwa 200 Millionen Euro auf die Hannover Rück, den weltweit drittgrößten Rückversicherer. Dies sagte Vorstandsmitglied Michael Pickel bei der Vorlage der Jahresbilanz der Talanx-Tochter am Donnerstag in Hannover. Beim Mutterkonzern kommen noch Schäden aus der Erstversicherung von HDI hinzu. Diese dürften netto einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erreichen, schätzte ein Firmensprecher.
Eurobanknoten liegen auf einem Tisch. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Illustration

Bei den Beträgen sind bereits solche Schäden herausgerechnet, die die beiden Unternehmen an andere Rückversicherer abgegeben oder an Anleger am Kapitalmarkt weitergereicht haben. Insgesamt dürften die Zerstörungen durch das Beben die Versicherungsbranche nach Einschätzung der Hannover Rück etwa 3,5 bis 4 Milliarden Euro kosten. Die gesamtwirtschaftlichen Schäden gingen aber voraussichtlich weit darüber hinaus, erklärte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz.

Erst am Dienstag hatte die Vertreterin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) in der Türkei, Louisa Vinton, die Schäden allein in dem Land auf über 100 Milliarden US-Dollar (etwa 95 Mrd Euro) beziffert. Der größte Rückversicherer Munich Re aus München hatte seine mögliche Belastung auf einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag geschätzt.

Betriebswirtschaftlich lief es bei der Hannover Rück im vergangenen Jahr gut. Nach einem Rekordgewinn wollen die Niedersachsen nun mehr Geld an ihre Anteilseigner ausschütten. Die Dividende soll nach Angaben vom Donnerstag von 5,75 Euro auf 6 Euro je Aktie steigen.

2022 machte die Hannover Rück Belastungen durch Naturkatastrophen wie Hurrikan «Ian», durch den Ukraine-Krieg und durch die Corona-Pandemie mit höheren Gewinnen aus Kapitalanlagen und einem Gewinnsprung in der Personen-Rückversicherung wett. Unterm Strich verdiente der Konzern gut 1,4 Milliarden Euro, 14 Prozent mehr als im Vorjahr.

© dpa
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