Schnee und Straßenglätte haben in Niedersachsen am Freitagmorgen stellenweise für ein großes Verkehrschaos gesorgt. Im Landkreis Oldenburg zählten die Einsatzkräfte bereits am Vormittag 20 Unfälle. In den meisten Fällen entstand nur Sachschaden, eine Frau wurde leicht verletzt. Auf der Autobahn 27 bei Cuxhaven gab es am Freitagvormittag gleich mehrere Unfälle. Nach Angaben der Polizei kamen mehrere Autos bei der Glätte ins Schlingern und krachten in die Leitplanke. Verletzt wurde niemand.
Die Polizeistationen in Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen meldeten bis zum Freitagmittag 60 Glätteunfälle. In Betzendorf bei Lüneburg blieben rund 20 Laster auf einer Bundesstraße liegen und kamen aus eigener Kraft nicht voran. Ein Traktorfahrer habe ihnen schließlich geholfen, teilte die Polizei mit.
In Schneverdingen im Landkreis Heidekreis ist ein Rettungswagen auf schneeglatter Fahrbahn gegen ein entgegenkommendes Auto geprallt. Dessen Fahrer sei dabei schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Der Mann musste von der Feuerwehr aus seinem Auto befreit und anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Insassen des Rettungswagens wurden laut Polizei am Freitagmorgen nicht oder nur leicht verletzt.
Ausgerechnet ein Streufahrzeug ist in Lilienthal im Landkreis Osterholz von der Straße gerutscht. Dabei landete der Laster in einem Graben. Der 56 Jahre alte Fahrer habe wegen Straßenglätte die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, teilte die Polizei mit. Er wurde leicht verletzt und kam in ein Krankenhaus.
Auch ein Streifenwagen ist am Freitagmorgen auf der Autobahn 31 bei Haren im Landkreis Emsland ins Schlingern geraten. Auf der glatten Straße sei er zunächst gegen die Mittelleitplanke gekracht, habe sich gedreht und sei schließlich entgegen der Fahrtrichtung auf dem Standstreifen stehen geblieben. Die beiden Beamten in dem Auto blieben unverletzt. Ob sie sich auf einer Einsatzfahrt befanden, war nach Angaben der Polizei zunächst unklar.
Die Städte Lingen und Oldenburg haben aufgrund der Witterungsverhältnisse alle städtischen Fußballplätze bis mindestens Montag gesperrt. Nur die Kunstrasenplätze sind davon ausgenommen.
Auch viele Pendler und Schüler waren von dem Bedingungen auf den Straßen betroffen. In Lüneburg kommt es am Freitag zu vielen Ausfällen und Verspätungen. Für den Nachmittag versuche man, einen Schulbusverkehr für den Heimweg sicherzustellen, teilte eine Sprecherin des Landkreises mit. In Oldenburg konnten die Busse manche Bereiche gar nicht anfahren. Auch hier müssen die Fahrgäste mit Verspätungen rechnen, wie das Nahverkehrsunternehmen Verkehr und Wasser GmbH (VWG) mitteilte.
Ein aus England kommendes Tief sorgt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) momentan für winterliches Wetter in Niedersachsen und Bremen. Im Norden rechne man am Freitag mit bis zu fünf Zentimetern Neuschnee. Zwischen dem Emsland und dem Wendland werden sogar bis zu acht Zentimeter erwartet. In der Nacht zum Samstag schneit es besonders in der Südhälfte Niedersachsens mäßig, mit bis zu zehn Zentimetern Neuschnee. Bei Temperaturen in der Nacht von bis zu Minus fünf Grad kann es flächendeckend wieder sehr glatt auf den Straßen werden.