Im Fall von vorgetäuschten Notrufen durch Politiker sind die Täter noch nicht ermittelt. Die Polizei werde alles unternehmen, um die Hintergründe der Vorfälle aufzuklären und die Verursacher der falschen Notrufe zu ermitteln, sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) am Freitag. Unbekannte täuschten am vergangenen Samstag Notrufe von Politikern vor und ließen Einsatzkräfte ausrücken.
Die Täter schickten über die Notrufapp Nora Mitteilungen, in denen von vermeintlichen Gasaustritten oder Bränden berichtet wurde, wie das Innenministerium am Freitag mitteilte. Dabei sei auch die Rede von Rollstuhlfahrern gewesen, die sich nicht selbst retten könnten, hieß es. In fast allen Fällen seien Einsatzkräfte ausgerückt, eine Gefahr habe in keinem Fall bestanden. Zuvor hatte die «Ostfriesen-Zeitung» berichtet.
15 aktuelle sowie ehemalige Abgeordnete des Niedersächsischen Landtags von SPD, CDU und AfD waren den Angaben nach betroffen. Die Notrufe gingen demnach bei verschiedenen Leitstellen ein.
Das Phänomen wird laut dem Innenministerium Swatting genannt und betrifft Politiker und Politikerinnen sowie Personen des öffentlichen Lebens. Die Hintergründe der Taten waren den Angaben nach am Freitag noch unklar. Es werde wegen Missbrauchs von Notrufen ermittelt.
Niedersachsen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) verurteilte den Missbrauch des Notrufs. «Fehlalarme dieser Art führen zudem im schlimmsten Fall dazu, dass es bei der Bearbeitung von echten Notfällen zu Verzögerungen kommt.» Zudem könnten sich die betroffenen Politiker und ihre Familien mitunter durch die Aktionen bedroht fühlen.