Bericht: Grundwasserstände steigen - Tiefststände im Osten

Die trockenen Jahre 2018 und 2019 haben zu einem deutlichen Rückgang der Grundwasserstände geführt. Einem neuen Bericht zufolge besserte sich die Lage im vergangenen Jahr etwas - vor allem in einer Region Niedersachsens zeigten viele Messstellen aber weiter Tiefststände an.
Ein Maisfeld im Landkreis Peine wird bewässert. © Julian Stratenschulte/dpa

Die Grundwasserstände in Niedersachsen haben sich einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr im Westen etwas gebessert - im Osten und Süden dagegen melden viele Messstellen weiter sinkende Wasserstände. «In den westlichen und nordwestlichen Landesteilen sind die Grundwasserstände auf etwa durchschnittliche Niveaus angestiegen, während in den östlichen und südlichen Teilen Niedersachsens weiterhin zum Teil ausgesprochen angespannte Verhältnisse herrschen», sagte die Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Norden.

Anlass ist ein Sonderbericht zur Entwicklung der Grundwasserstände in Niedersachsen, den der Landesbetrieb kürzlich veröffentlichte. Für den Bericht wurden Daten von insgesamt 1475 Messstellen ausgewertet, die der NLWKN zur Überwachung des Grundwassers landesweit unterhält. Der Auswertung zufolge erreichten davon 266 Messstellen 2021 ihren tiefsten Grundwasserstand seit 1987. Sehr niedrige Wasserstände finden sich demnach vor allem in der Stader und der Lüneburger Geest.

Auch schon in den Vorjahren, besonders 2019, wurden vielerorts Tiefststände gemessen. Laut dem NLWKN bewegen sich die Grundwasserstände bereits seit 2009 auf einem durchschnittlichen bis niedrigen Nievau. «Die aktuelle, nun über mehrere Jahre andauernde Trockenphase hat vielerorts zu extrem niedrigen Grundwasserständen geführt, die sich möglicherweise auch nur langsam regenerieren», sagte der Experte für Grundwasser beim NLWKN, Gunter Wriedt. «Die bislang vorliegenden Klimaprojektionen legen jedoch auch nicht nahe, dass sich diese Situation dauerhaft als Norm etabliert. Möglicherweise pendeln wir zukünftig auch zwischen Extremen hin und her.» Die Häufigkeit trockener Sommer werde jedoch zunehmen.

Als Ursachen für die regional unterschiedlichen Wasserstände führt der Bericht unter anderem neben einem Niederschlagsgefälle von Nordwest nach Südost und trockeneren Witterungsverhältnissen auch menschliche Einflüsse an - etwa den Ausbau der künstlichen Beregnung von landwirtschaftlichen Feldern im Osten Niedersachsens. Wie genau die gestiegene Grundwasserentnahme insgesamt die Entwicklung der Grundwasserstände im Land beeinflusse, lasse sich laut der Behörde aber nicht abschließend beurteilen.

© dpa
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