Geflügelwirtschaft zu Vogelgrippe: «Situation sehr ernst»
Die hochansteckende Geflügelpest breitet sich in Niedersachsen immer weiter aus. In den vergangenen Tagen haben die Landkreise Osnabrück und Grafschaft Bentheim neue Ausbrüche in Betrieben gemeldet. «Die Situation ist sehr ernst, und die Angst der Geflügelhalter ist sehr groß», sagte Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, am Mittwoch der dpa. Besorgniserregend sei, dass es anders als früher ganzjährig Ausbrüche gebe aufgrund des hohen Drucks durch Wildvögel. Sie gelten als Überträger der Krankheit. In diesem Sommer hatten die Behörden ungewöhnlich viele Fälle von aviärer Influenza - umgangssprachlich Vogelgrippe - bei Seevögeln festgestellt.
Trotz des hohen Standards von Biosicherheitsmaßnahmen sei das Virus nicht aus den Ställen herauszuhalten, sagte Ripke. Dies gelte in Niedersachsen besonders für die Betriebe in der Nähe von Gewässern wie Steinhuder Meer, Dümmer oder Elbe. Dringend notwendig sei ein wirksamer Impfstoff gegen das Virus. Europaweit mussten laut niedersächsischem Agrarministerium wegen Krankheitsausbrüchen in Geflügelhaltungen zwischen September 2021 und Juni 2022 über 44 Millionen Tiere gekeult werden.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist die Übertragung von Vogelgrippeviren vom Tier auf den Menschen nicht sehr effektiv. Sie seien für den Menschen nicht sehr infektiös.