Tausende bei Warnstreiks: Verdi will Aktionen ausweiten

Die Gewerkschaft Verdi will die aktuelle Streikwelle in der kommenden Woche ausweiten. Wieder sollen Busse und Bahnen stehen und der Müll liegen bleiben. Der Druck im Tarifkonflikt soll weiter erhöht werden.
Verdi
Ein Beschäftigter trägt bei einem Warnstreik eine Warnweste von Verdi. © Tom Weller/dpa/Symbolbild

Die Gewerkschaft Verdi sieht sich durch eine hohe Beteiligung an den Warnstreiks im öffentlichen Dienst gestärkt und plant eine Ausweitung für die kommende Woche. Nach vorläufigen Zählungen folgten rund 14.500 Beschäftigte am Dienstag und Mittwoch den Streikaufrufen in Niedersachsen und Bremen, wie der Verdi-Landesbezirk mitteilte. Am kommenden Mittwoch (22. März) soll es noch vor der nächsten Verhandlungsrunde weitere Aktionen geben.

Verdi spricht von einer Ausweitung der Streiks, mit der der Druck auf die Arbeitgeber noch vor den weiteren Gesprächen am 27. März erhöht werden soll. Betroffen seien auch in der nächsten Woche öffentliche Verwaltungen, der öffentliche Nahverkehr, Kitas und die Müllabfuhr. Details wollte die Gewerkschaft zunächst nicht nennen. Es dürfte aber nach eigener Einschätzung erhebliche Einschränkungen in beiden Ländern geben.

Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. In der zweiten Verhandlungsrunde gab es zuletzt noch keine Annäherung.

Ein Streikschwerpunkt am Mittwoch waren Kliniken. Im Südosten des Landes seien aber auch viele Bereiche des öffentlichen Dienstes wie etwa Kitas betroffen gewesen. Kundgebungen gab es unter anderem in Braunschweig, wo sich laut Polizei etwa 550 Beschäftigte an friedlichen Protesten beteiligten.

Mit den betroffenen Krankenhäusern sollten laut Verdi vorab Notdienstvereinbarungen abgeschlossen werden. Für das Städtische Klinikum Braunschweig bestätigte eine Kliniksprecherin am Morgen zwar die Arbeitsniederlegungen, ihr zufolge blieb der Standort aber landesweit der einzige, wo es keine Einigung über einen Notdienst gab.

Demnach entsprach der Krankenhausbetrieb dem eines Wochenendes, planbare Operationen wurden verschoben, nur Notfälle wurden behandelt. Auch Verdi bestätigte die gescheiterten Verhandlungsversuche für das Braunschweiger Klinikum. Anders als etwa Oldenburg, wo eine Lösung für die Notdienstvereinbarung doch gefunden wurde, blieben die Gespräche in Braunschweig ohne Erfolg.

Für den Donnerstag sind nach Angaben eines Verdi-Sprechers vereinzelt Maßnahmen geplant, die etwa die Müllabfuhr in der Landeshauptstadt betreffen. Zu einer Kundgebung in Leer werden etwa 1500 Beschäftigte erwartet. Auch in Emden wurde vonseiten der Stadt mit Einschränkungen durch Warnstreiks gerechnet.

In der kommenden Woche will Verdi am Mittwoch zentrale Kundgebungen in Hannover und Bremen organisieren. Erneut sollen in Hannover Beschäftigte der Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra und des Müllentsorgers aha ihre Arbeit niederlegen. Verdi rechnet damit, dass am Mittwoch und Donnerstag in der Landeshaupt keine Busse und Bahnen fahren und der Müll liegen bleibt.

© dpa
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