Klinikärzte fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen

Viele Ärztinnen und Ärzte aus niedersächsischen Krankenhäusern haben am Dienstag für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Nach Angaben der Gewerkschaft Marburger Bund nahmen landesweit mehr als 600 Mediziner an entsprechenden Warnstreiks teil. Etliche fuhren auch nach Hamburg zu einer zentralen Kundgebung am Asklepios-Klinikum St. Georg. Aufgerufen zu den Arbeitsniederlegungen waren einige Tausend.
Ein Hinweisschild mit der Aufschrift «Krankenhaus» weist den Weg zur Klinik. © Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

In mehreren Häusern konnten Stationen während des ganztätigen Ausstands nur mit Notdiensten besetzt werden. Etwa 50 kommunale und private Kliniken in Niedersachsen dürften Auswirkungen spüren, hatte es schon vorab geheißen - darunter sechs von Helios und Asklepios. Die Gewerkschaft betonte, die Patientenversorgung sei gewährleistet.

Aus unterschiedlichen Orten brachen Ärztinnen und Ärzte nach Hamburg auf, unter anderem von Lüneburg, Osnabrück, Hildesheim oder Salzgitter aus. In Hannover hatte bereits vorher eine Gruppe von etwa 50 Beschäftigten vor einer Klinik protestiert - mit Trillerpfeifen sowie Plakaten mit Aufschriften wie «Gute Arbeit - gutes Geld», «Mehr als warme Worte» oder «Im Krankenhaus ist Geiz nicht geil».

Der Marburger Bund verlangt in verschiedenen derzeit laufenden Tarifrunden einen Inflationsausgleich und ein zusätzliches Gehaltsplus von 2,5 Prozent. Beim Klinikkonzern Helios geht es außerdem um eine verlässlichere Planung der Schichten und Dienstzeiten sowie zwei freie Wochenenden pro Monat. Die Gewerkschaft vertritt zahlreiche angestellte und verbeamtete Ärzte.

Auch in anderen Regionen gab es Warnstreiks des medizinischen Personals. Eine Sprecherin des Marburger Bundes sagte, man solidarisiere sich in vielen Punkten mit den Forderungen der Kollegen bei Verdi, die seit mehreren Wochen bundesweite Aktionen im öffentlichen Dienst organisieren - auch in kommunalen Kliniken. «Das zeigt, wie dramatisch der Zustand des Gesundheitswesens ist.» Der Mangel an Fachkräften in Medizin und Pflege wachse. Gleichzeitig nehme die Gefahr zu, dass Beschäftigte in andere Branchen abwandern.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
1. bundesliga
«Wäre Breitseite»: Sportchef über Folgen eines VfB-Abstiegs
People news
Schauspielerin Ming-Na Wen küsst ihren neuen Hollywood-Stern
Tv & kino
«Blood & Gold» mit schwächerem Start als Netflix-Vorgänger
Kultur
Kauzig, markant, präsent - Peter Simonischek ist tot
Gesundheit
Warum ständiges Ja-Sagen der Psyche schadet
Auto news
Fehlkauf vermeiden: Pedelecs lieber nicht spontan kaufen
Das beste netz deutschlands
Zusatznetze für den Festivalsommer 2023: Vodafone rüstet 75 Events mit zusätzlicher Mobilfunk-Technik auf
Das beste netz deutschlands
E-Mail-Postfächer haben nicht ausgedient