Nach dem eintägigen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat sich der Flugbetrieb an den betroffenen Airports in Norddeutschland normalisiert. Am Airport Bremen wurden nach Angaben einer Sprecherin am Samstag nur noch zwei frühe Flüge gestrichen. In Hannover fielen am frühen Morgen noch drei Flüge aus, doch auch hier starteten ab etwa 5.00 Uhr wieder die ersten Maschinen. Mehr als 60 Flugverbindungen waren allein am Airport Hannover für den Tag vorgesehen.
Dagegen mussten Passagiere in Frankfurt am Main noch mit Verzögerungen rechnen. Es werde noch eine Weile dauern, bis sich die Lage normalisiert habe, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Es gebe nach dem Streik vom Freitag einen Rückstau, der abgearbeitet werden müsse. Ob die Auswirkungen des Streiks auch am Sonntag noch zu spüren sein werden, sei noch unklar.
Insgesamt sieben Flughäfen in Deutschland waren am Freitag durch den Warnstreik weitgehend lahmgelegt. Verdi hatte zum ganztägigen Ausstand aufgerufen und drohte im laufenden Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes auch mit Warnstreiks bei der Müllabfuhr, in Krankenhäusern oder Ordnungsämtern. Nach Schätzungen des Flughafenverbands ADV waren bundesweit knapp 300.000 Passagiere von mehr als 2300 Flugausfällen betroffen.
Den Passagieren wurde auch am Samstag empfohlen, den Status ihrer Flüge zu überprüfen. Auch nach dem Streik könne es zu vereinzelten Änderungen im Flugplan kommen, hieß es. So war zum Beispiel am Airport Hannover ein für 15.00 Uhr vorgesehener Abflug der Lufthansa nach Frankfurt gestrichen worden. Ob dies auch noch mit dem Warnstreik zusammenhing, konnte ein Airport-Sprecher nicht sagen. Zudem sollten Passagiere rechtzeitig am Check-in-Schalter sein, hieß es. Fraport etwa empfiehlt 2,5 Stunden vor Abflug.
Auch am Hamburger Flughafen wurde am frühen Samstagmorgen der Flugbetrieb wieder aufgenommen. «Im Laufe des Tages dürften sich auch die letzten Auswirkungen des gestrigen Streiks wieder eingependelt haben», teilte eine Sprecherin des Flughafens am Morgen mit. Durch Umbuchungen vom Vortag sei für einzelne Flüge mit einer deutlich höheren Auslastung zu rechnen.
Der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) war am Freitag zwar nicht bestreikt worden, diente aber als Ausweichort für Starts und Landungen. Dabei sei es um vier Ryanair-Flüge gegangen, die eigentlich das Ziel Dortmund hatten, sagte ein FMO-Sprecher am Samstag. Auch sei ein Ferienflieger schon am Donnerstag in Münster statt in Hannover gelandet und am Freitag von Münster aus nach Teneriffa gestartet. Die Passagiere seien mit Bussen zum Flughafen Hannover gebracht beziehungsweise dort abgeholt worden.