Südschnellweg-Ausbau: Themen für Expertengruppe festgelegt

Im Süden Hannovers stockt der Verkehr schon seit Längerem erheblich. Deshalb wird eine wichtige Schnellstraße jetzt ausgebaut - das Projekt ist jedoch umstritten. Eine Expertengruppe soll sich der Kritik annehmen.
Julia Willie Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen), Stellvertretende Ministerpräsidentin und Kultusministerin von Niedersachsen, im November 2022. © Moritz Frankenberg/dpa

Beim Umbau des Südschnellweges in Hannover soll stärker auf den Umweltschutz geachtet werden. Dazu haben Niedersachsens stellvertretende Ministerpräsidentin Julia Willie Hamburg (Grüne) und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) Eckpunkte festgelegt, die eine Expertengruppe bearbeiten soll, wie das Verkehrsministerium am Donnerstag mitteilte. Die beiden Minister trafen sich für die Abstimmung in Berlin und kamen dabei auch mit dem Bundesumweltministerium, Kritikern sowie weiteren Vertretern zusammen.

Die Expertengruppe solle sich ab 2023 mit Fragen zur Bauzeit, Haltbarkeit, Verkehrssicherheit und zu möglichen Aufforstungsmaßnahmen befassen, hieß es aus dem Verkehrsministerium. Zudem sollen mögliche weitere Kosten, Geschwindigkeitsbegrenzungen und weitere Baumaßnahmen betrachtet werden. Die Runde besteht laut dem Ministerium aus Vertretern von Bund, Land, Kritikern und Befürwortern des Projektes.

Im Süden Hannovers solle der Ausbau der wichtigen Schnellstraße helfen, den oftmals stark stockenden Verkehr zu entzerren. Geplant ist ein neuer Tunnel, der in den kommenden Jahren eine marode Brücke über die Hildesheimer Straße - einen zentralen Innenstadtzubringer - ersetzen soll. Übergangsweise müsse eine Behelfsbrücke gebaut werden. Anfang Dezember begannen die Umbauten für das umstrittene Projekt unter anderem mit Baumrodungen im östlich von Hannover liegenden Schutzgebiet Alte Leine. Deshalb gab es immer wieder Streit zwischen Umweltschützern und Befürwortern des Projektes. Aktivisten besetzten unter anderem Bäume.

«Unverzichtbar ist, dass die Bauarbeiten für den Tunnel am Südschnellweg in Döhren ohne Zeitverzug vollzogen werden müssen», sagte Ministerin Hamburg. «Zudem gilt es zu erreichen, dass wir zügig eine Lösung finden, um die Eingriffe am Naherholungsgebiet Leinemasch zu minimieren.» Das wäre ein wichtiges Signal, «dass Ausbau von Verkehrsinfrastruktur und Naturschutz kein unvereinbarer Widerspruch sein müssen».

© dpa
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